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Spondylodese der Schafshalswirbelsäule mit einem bioabsorbierbaren Implantat. Erste in vivo Ergebnisse.
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Obwohl metallische Cages regelhaft als Alternative zum trikortikalen Beckenkammspan zur intervertebralen Spondylodese der HWS verwendet werden, weisen sie einige Nachteile auf. Neben Komplikationen wie Cagewanderung, Anschlussdegeneration, Spinalkanalstenose und Artefakte bei postoperativen radiologischen Untersuchungen ist das Langzeiteinheilungsverhalten der Implantate derzeit unklar. Bioabsorbierbare Cages wurden entwickelt, um diese Komplikationen zu vermeiden. Ziel dieser Studie war es daher, das in vivo Verhalten eines experimentellen bioabsorbierbaren Cages im Vergleich zum "golden standard" (trikortikaler Beckenkammspan) im Fusionsmodel der Schafshalswirbelsäule zu untersuchen.
Material und Methode
Bei 16 Merino-Schafen wurde eine intervertebrale zervikale Fusion C3/C4 mit zwei verschiedenen Stabilisierungsverfahren (n=8) durchgeführt. Gruppe 1: autologer trikortikaler Beckenkammspan; Gruppe 2: biodegradierbarer PDLLA-Cage gefüllt mit Spongiosa. Routine-Laborparameter, Körpergewicht und -temperatur wurden analysiert. Prä- und postoperativ, sowie nach 1, 2, 4, 8 und 12 Wochen wurden Röntgenbilder angefertigt anhand derer Intervertebral (IVA)-, Lordosewinkel und Bandscheibenraumhöhen vermessen wurden. Nach 12 Wochen wurden die Tiere getötet und radiologische Funktionsuntersuchungen in Flexion und Extension durchgeführt. Quantitative computertomographische Untersuchungen zur Bestimmung von Knochendichte, Mineralsalzgehalt und Kallusvolumen wurden vorgenommen. Biomechanische Testungen in Flexion/Extension, Rotation und Neigung wurden durchgeführt um den Bewegungsumfang, die neutrale und elastische Zone des Bewegungssegmentes zu ermitteln. Histomorphologische und histomorphometrische Untersuchungen einschließlich einer Analyse der Fremdkörperreaktionen (Score nach Weiler) auf das biodegradierbare Implantat wurden vorgenommen.
Ergebnisse
Alle klinischen, radiologischen, biomechanischen und histologischen Messparameter zeigten keinen signifikanten Unterschied zwischen dem biodegradierbarem PDLLA-Cage und dem autologen trikortikalen Beckenkammspanimplantat. Jedoch konnte im Score nach Weiler konstant eine 2-3 gradige Fremdkörperreaktion auf das biodegradierbare Implantat mit bis zu 2 mm großen Osteolysen der benachbarten Deck- und Bodenplatten nachgewiesen werden.
Schlußfolgerung
Das biodegradierbare intervertebrale zervikale Implantat war dem autologen trikortikalen Beckenkammspan hinsichtlich des in vivo Verhaltens in einem Beobachtungszeitraum von 12 Wochen äquivalent. Die konstant nachzuweisenden Fremdkörperreaktionen auf das biodegradierbare Implantat waren ohne Einfluss auf die frühe Phase der intervertebrale Fusion. Längerfristigen Untersuchungen bleibt es aber vorbehalten, den Verlauf der Fremdkörperreaktionen zu dokumentieren und damit die Wertigkeit des biodegradierbaren Implantates zu definieren.