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15. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

27.04. bis 29.04.2006, Weimar

Ist die Zurückhaltung in der Durchführung thoraxchirurgischer Multicenterstudien in Fachkliniken ein strukturelles Problem ?

Meeting Abstract

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  • corresponding author J. Merk - FLT Lungenklinik Berlin-Buch, Thoraxchirurgie, Berlin
  • A. Schramm - Berlin
  • W. Klemm - Berlin
  • G. Leschber - Berlin

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 15. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Weimar, 27.-29.04.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgt71

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgt2006/06dgt83.shtml

Veröffentlicht: 26. April 2006

© 2006 Merk et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Erstellung und Umsetzung chirurgisch-evidenzbasierter Therapiealgorhithmen ist nicht nur international, sondern auch an deutschen Kliniken, schwierig. Verständlich ist deshalb die Forderung der Fachgesellschaften nach prospektiv-randomisierten Studien, wenn möglich als Multicenterstudien. Ein Großteil laufender Studien wird in universitären Einrichtungen durchgeführt. Für die Thoraxchirurgie bestehen durch die Lungenfachkliniken mit hohem Patientenaufkommen gute Voraussetzungen zur Durchführung klinischer Studien. Die Gründe für die Zurückhaltung dieser Kliniken bei der Durchführung klinischer Studien sind unserer Meinung nach bisher wenig untersucht.

Methodik: Wir haben dazu die internen Strukturen an unserer thoraxchirurgischen Klinik an einem Fachkrankenhaus analysiert, um Möglichkeiten und Limitationen in der Durchführung klinischer Studien zu ermitteln. Als Basis für diese Untersuchung dient das Jahr 2004, methodisch kamen strukturierte Fragebögen und Interviews zur Anwendung. Befragt wurden Ärzte, Stationsschwestern und Klinikleitung.

Ergebnisse: Im Jahr 2004 wurden an unserer Klinik 895 Operationen durchgeführt. Bei 85 Pat. wurden wissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt, wobei kein Patienten in eine prospektiv, randomisierte Multicenterstudie eingeschlossen wurde. Die strukturierte Analyse der Klinik zeigte eine hohe Motivation zur Durchführung klinischer Studien im ärztlichen Bereich. Defizite zeigen sich vor allem in organisatorischen Belangen.

Schlussfolgerung: Die Grundvorraussetzungen für die Durchführung klinischer Multicenterstudien sind an unserer Klinik gegeben, wobei organisatorische Hindernisse sich in unserer Klinik hemmend auswirken. Ob unsere Erkenntnisse auf andere Kliniken mit ähnlicher Struktur übertragbar sind, möchten wir gerne ermitteln und sehen unseren Beitrag auch als Anregung zur Diskussion.