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15. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

27.04. bis 29.04.2006, Weimar

Die chronische Abstoßung von Lungentransplantaten: Vergleich zwischen orthotopen und heterotopen Transplantationsmodellen in der Ratte

Meeting Abstract

  • corresponding author W. Jungraithmayr - Universitätsklinik Freiburg, Thoraxchirurgie, Freiburg
  • G. Kayser - Freiburg
  • S. Eggeling - Freiburg
  • W. Sienel - Freiburg
  • C. Stremmel - Freiburg
  • A. zur Hausen - Freiburg
  • S. Korom - Freiburg
  • B. Passlick - Freiburg

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 15. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Weimar, 27.-29.04.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgt64

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgt2006/06dgt76.shtml

Veröffentlicht: 26. April 2006

© 2006 Jungraithmayr et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: 30-60% aller Lungentransplantatempfänger zeigen innerhalb von drei Jahren nach Transplantation (Tx) Zeichen der chronischen Abstoßung (CR) i. S. einer Bronchiolitis obliterans (BO). Ein Großteil der ätiologischen Daten basiert auf dem Modell der Abstoßung subkutan (sc.) implantierter Trachealsegmente. Zwar ähnelt das histomorphologische Bild der sich entwickelnden konzentrischen Obstruktion des trachealen Lumens der humanen Läsion im peripheren Bronchiolus, das Modell ist aber eingeschränkt durch die mangelnde anatomische Korrelation, verminderte Perfusion und die fehlende Ventilation. In dieser Studie vergleichen wir simultan in einem Empfänger die Dynamik der CR von orthotop transplantierten Lungen mit den Veränderungen sc. implantierter Trachealsegmente.

Material und Methoden: Es wurden 30 orthotope unilaterale (links) mikrochirurgische LungenTx von F344 auf WKY durchgeführt. Zusätzlich wurden jedem Empfängertier 3 Tracheatransplantate sc. implantiert. In diesem Modell kommt es zur spontanen Ausbildung einer CR nach 6-8 Wochen. Tracheale und pulmonale Transplantate wurden nach 3, 6, 8 u. 10 Wochen entnommen und histologisch verglichen.

Ergebnisse: In 29 Empfängern konnte die Tx erfolgreich durchgeführt werden, ein Tier verstarb intraoperativ an einer Blutung. Die mittlere Operationszeit betrug 83±11,9 min., die gesamte und die warme Ischämiezeit 63±8,2 min. und 24±8,0 min., respektive. Nach 3 Wochen waren die Lumina aller sc. transplantierten Trachealsegmente okkludiert, die orthotop transplantierten Lungen zeigten erst zwischen 6 u. 8 Wochen diskrete Zeichen der BO.

Schlussfolgerung: Das Modell der sc. TracheaTx zeigt im direkten Vergleich zur orthotopen LungenTx eine signifikant verminderte klinische Relevanz in Bezug auf Dynamik und Histomorphologie der Läsionen. Daten zu Ätiologie und Therapie der CR aus dem heterotopen Modell sollten in der orthotopen Tx validiert werden.