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15. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

27.04. bis 29.04.2006, Weimar

Mediastinoskopische Sonographie (MeSo) - Einschätzung der Resektabilität bei 20 zentralen Malignomen im Vergleich zum intraoperativen Befund

Meeting Abstract

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  • corresponding author M. Wolf - Katholisches Klinikum Koblenz -Brüderhaus-, Thoraxchirurgie, Koblenz
  • B. Witte - Koblenz
  • M. Hürtgen - Koblenz

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 15. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Weimar, 27.-29.04.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgt39

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgt2006/06dgt37.shtml

Veröffentlicht: 26. April 2006

© 2006 Wolf et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das prätherapeutische Staging ist wesentlich für die Behandlung des Bronchialkarzinoms. Die exakte Beurteilung einer zentralen Infiltration (T4) ist oft problematisch. Die transösophageale Endosonographie kann die Schwächen von CT und NMR teilweise ausgleichen, das obere rechtsseitige Mediastinum aber nicht einsehen. Mittels einer bei der Staging-Mediastinoskopie prätracheal eingeführten Ultraschallsonde wird gerade diese Region sonomorphologisch zugänglich.

Material und Methoden: Die 7,5 MHz-Fingertipsonde wird mittels eines Führungsinstrumentes über das aufspreizbare Video-Mediastinoskop in den prätrachealen Raum vorgeführt. 24 Patienten im Stadium cT4 (CT-Thorax) von 7/2002 bis 12/2005 wurden retrospektiv untersucht: 22 NSCLC, 1 SCLC, 1 Sarkommetastase.

Fragestellung: Vorhersagewert der MeSo für Resektabilität bei CT-morphologischem cT4 Status.

Ergebnisse: Der Zeitbedarf pro MeSo beträgt 10 bis 20 Minuten. Komplikationen sind nicht aufgetreten.

20 von 24 Patienten wurden in der Folge in kurativer Intention operiert: 2 Pneumektomien, 6 angio- und/oder bronchoplastische Lobektomien, 5 erweiterte Lobektomien, zwei davon mit Tangentialresektion der A. pulmonalis, 3 Lobektomien. Bei technischer Resektabilität wurden 4 weitere Thorakotomien wegen onkologischer oder intraoperativ-funktioneller Inoperabilität explorativ beendet.

Pathologie: R0-Resektion in 15 von 16 Fällen, eine R1-Resektion war nicht durch die zentrale Tumorlage bedingt. Stadien-Verteilung: IA: 31%, IB: 19%, IIA 6%, IIB 25%, IIIA 13%, IV 6%. Die MeSo hat bei allen 16 rechtsseitigen Tumoren die zentrale Gefäßsituation zutreffend als resektabel eingeschätzt. Bei 2 von 4 linksseitigen Tumoren war die zentrale Gefäßsituation an der A. pulmonalis zutreffend als resektabel eingeschätzt worden, bei 2 Fällen nicht beurteilbar.

Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse der MeSo konnten in 20 von 24 Fällen intraoperativen Befunden gegenübergestellt werden.

Zum Ausschluss einer Resektabilität durch die MeSo können wir anhand unserer Zahlen noch keine Aussage machen. Die positive Vorhersage der MeSo zur Resektabilität wurde intraoperativ in allen Fällen bestätigt. Um den Wert der MeSo für den klinischen Alltag weiter zu untersuchen, haben wir eine prospektive Studie begonnen.