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Dreiländertagung D-A-CH
24. Wissenschaftliche Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie e. V.

28. - 30.09.2007, Innsbruck, Österreich

Die Balanced Scorecard (BSC) als Instrument zur Umsetzung von eLearning in einer phoniatrisch-pädaudologischen Klinik

Vortrag

  • corresponding author presenting/speaker Katrin Pinsker - Klinik für Audiologie und Phoniatrie, Charité-Universitätsmedizin, Berlin, Deutschland
  • author Jörg E. Bohlender - Klinik für Audiologie und Phoniatrie, Charité-Universitätsmedizin, Berlin, Deutschland
  • author Tina Fix - Prodekanat für Studium und Lehre, Charité-Universitätsmedizin, Berlin, Deutschland
  • author Silvia Straub - Straub Management Consulting, Stuttgart, Deutschland
  • author Manfred Gross - Klinik für Audiologie und Phoniatrie, Charité-Universitätsmedizin, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie. Sektion Phoniatrie der Österreichischen Gesellschaft für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirugie. Schweizerische Gesellschaft für Phoniatrie. Dreiländertagung D-A-CH, 24. Wissenschaftliche Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie e.V.. Innsbruck, Österreich, 28.-30.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgppV24

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgpp2007/07dgpp40.shtml

Veröffentlicht: 28. August 2007

© 2007 Pinsker et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Die eLearning-Wissensvermittlung im Fach Phoniatrie und Pädaudiologie an der Charité-Universitätsmedizin Berlin steht im Kontext mit der neuen Studienordnung und dem neuen Curriculum für den Regelstudiengang Medizin und zielt ab auf eine solide Grundlage für weitere Modernisierung und Qualitätsoptimierung der Lehre. Der neuen Lehr- und Lernkultur folgend, soll der Regelstudiengang Medizin ein möglichst praxisnahes und lernorientiertes Ausbildungsprofil erhalten. Die Steigerung der Effizienz und Qualität der Lehre soll durch die Nutzung elektronischer Lehr- und Lerntechnologien erhöht werden. Zur erfolgreichen Realisierung ist eLearning als strategisch-integrativer Prozess im Fakultätskonzept der Charité verankert.

Die Balanced Scorecard (BSC) wurde als geeignetes Instrument zur Umsetzung der eLearning-Strategie identifiziert, um Strukturen zu schaffen, eLearning langfristig in der universitären Lehre zu etablieren, ferner die Nachhaltigkeit zu optimieren und eLearning in dem Gesamtkonzept der medizinischen Ausbildung zu verankern. Die Balanced Scorecard stellt eine Fortführung und Konkretisierung finanzwirtschaftlicher Kennzahlensysteme dar. Sie verbindet strategisches Management mit traditionellen Kennzahlen indem sie gleichzeitig und balanciert die vier Dimensionen Mitarbeiter, Prozesse/Produkte, Kunden/Markt und Finanzen einbezieht und auf Ursachen-Wirkungsketten basiert. Erste Ergebnisse zeigen, dass die BSC in der Lage ist, die Umsetzung der Unternehmenskonzepte auch für nachgeordnete Strukturen transparenter darzustellen und die Steuerung der Prozesse anhand von Messgrößen zu vereinfachen. Es wird davon ausgegangen, dass die Umsetzung der BSC an der Fakultät einen maßgeblichen Beitrag zum Transfer des eLearning in die Lehre und zur Nachhaltigkeit leistet.


Text

ELearning (d.h. elektronisch unterstütztes Lernen) kann als neuer und inzwischen bewährter Aspekt universitärer Lehre gesehen werden.

ELearning lässt sich nicht nur einsetzen, um Vorlesungsmanuskripte und organisatorische Informationen zu kommunizieren, sondern bietet den großen Vorteil, dass mit dieser Methode beispielsweise ein „Learning by doing“ ohne Schaden für die Patienten vorgenommen, ein wirklichkeitsnaher Kontext gewählt und reale Fälle und Simulationen einbezogen werden können. Ebenso sind lehrreiche seltene Fälle rund um die Uhr verfügbar und können in einer großen Datenbank fachübergreifend vorgehalten werden.

Aufgabe unseres Projekts war es, eLearning einen festen Platz innerhalb des Curriculums zu schaffen (Programm der Nachhaltigkeit). Bevorzugt sind hierbei im klinischen Unterricht differenzialdiagnostische Erwägungen, Animationen, Simulationen und Kasuistiken.

Als Verfahren, eLearning langfristig zu etablieren, sowie die Nachaltigkeit zu sichern und gleichzeitig in das Gesamtkonzept des Medizinstudiums zu implementieren wurde die Balanced ScoreCard (BSC) identifiziert. Die BSC ist ein bewährtes strategisches Werkzeug aus dem Bereich der Unternehmensführung.

Die BSC ist ein Werkzeug, mit dem ein Unternehmenskonzept, bestehend aus Vision, Mission und Zielen, in ein Kennzahlensystem übersetzt wird. Die Balanced ScoreCard (ausgewogene Messgrößen) wurde Mitte der neunziger Jahre in Amerika von Unternehmensberatern und Managern entwickelt.

Die Balanced ScoreCard stellt eine Fortführung und Konkretisierung finanzwirtschaftlicher Kennzahlensysteme dar. Sie verbindet strategisches Management mit traditionellen Kennzahlen, indem sie gleichzeitig und balanciert die Dimensionen Mitarbeiter, Prozesse/Produkte (Kursmaterialien), Kunden/Markt (Studenten) und Finanzen einbezieht.

Für jeden einzelnen dieser Dimensionen/Teilbereiche werden Messgröße, operative Ziele, aktueller Status und Initiativen aufgeführt. Zusätzlich können Kategorien für Verantwortliche und Zeitpläne eingeführt werden, um die Umsetzung der Initiativen zu erleichtern. Mithilfe der BSC stellt sich die Möglichkeit, alle Mitarbeiter in die Entwicklung und Umsetzung strategischer Ziele einzubeziehen.

In der Klinik für Audiologie und Phoniatrie wird zur Zeit als eLearning-Angebot Unterricht am Krankenbett unterrichtsbegleitend mit Anamnese, Diagnostik und Therapie erörtert mit Videosequenzen. Bereits durchgeführt wurde eine Ausdehnung auf Querschnittsbereiche des medizinischen Curriculums.

Die BSC verspricht, eine große Hilfe zu sein nicht nur für die Realisierung einzelner strategischer Ziele auf Einrichtungsebene, sondern auch auf der Ebene der Zentren und Fakultätsleitung. Die Einführung dieses Instruments hat uns auch geholfen, die eigenen Ziele schärfer zu formulieren. Sie ist grundsätzlich in der Lage, die Umsetzung der Unternehmenskonzepte auch für nachgeordnete Strukturen transparenter zu machen und sie vereinfacht die Überwachung der Geschäftsprozesse anhand von Messgrößen.