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1. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen e. V. (DGESS)

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e. V.

8. ? 10.11.2007, Prien am Chiemsee

Stationäre Gewichtseinbrüche als Indikatoren für einen Therapieabbruch bei Anorexia nervosa

Meeting Abstract

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  • corresponding author S. Tagay - Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Essen
  • W. Senf - Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Essen

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen. 1. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen e.V. (DGESS). Prien am Chiemsee, 08.-10.11.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgessV19

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgess2007/07dgess62.shtml

Veröffentlicht: 24. Oktober 2007

© 2007 Tagay et al.
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Gliederung

Text

Es wird untersucht, ob sich aus dem Gewichtsverlauf in der ersten Hälfte einer vierstufigen, stationären, psychosomatischen Anorexie-Behandlung ein Behandlungsabbruch vorhersagen lässt.

Die Gewichtsverläufe, soziodemografischen und störungsbezogenen Daten von 121 stationär behandelten, erwachsenen Anorexie-Patientinnen wurden erhoben.

39% der untersuchten Patientinnen erreichten nicht ihr Zielgewicht (Abbrecherinnen), sondern brachen die Behandlung vorzeitig ab. Die anderen Patientinnen durchliefen alle vier Behandlungsstufen (Erfolgreiche). Die Abbrecherinnen zeigten signifikant längere Gewichtseinbrüche in der ersten und mehr und größere Gewichtseinbrüche in der zweiten Behandlungsstufe als die Erfolgreichen. Außerdem hatten sie wesentlich seltener eine komorbide Depression. Bezogen auf die anderen erhobenen Daten fanden sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen.

Im Gegensatz zu den soziodemografischen und störungsbezogenen Daten, eignet sich der Gewichtsverlauf in der ersten Behandlungshälfte gut zur Vorhersage eines Behandlungsabbruchs bei stationär behandelten Anorexie-Patientinnen. Außerdem scheint eine komorbide Depression vor einem Behandlungsabbruch zu schützen.