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Dialektisch-behaviorale (DBT) Therapie für adoleszente Patientinnen mit Anorexia und Bulimia nervosa – integratives Behandlungskonzept im vollstationären Setting
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Veröffentlicht: | 24. Oktober 2007 |
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Die ursprünglich für die (ambulante) Behandlung von chronisch suizidalen Borderline-Patienten mit repetitivem selbstverletzenden Verhalten entwickelte DBT wurde bereits erfolgreich für eine Reihe anderer psychiatrische Erkrankungen adaptiert. Eine Wirksamkeit in der Anwendung bei erwachsenen Patienten mit Essstörungen konnte mehrfach nachgewiesen werden (Wisniewski & Kelly 2003; Safer et al. 2001). Auf der Schwerpunktstation für Essstörungen der KJP der Charité Berlin werden Anwendbarkeit und Effektivität der DBT in der Behandlung von Jugendlichen mit anorektischen (AN) und bulimischen (BN) Essstörungen evaluiert.
Bislang wurden n=75 Patientinnen mit AN und BN sukzessive in die Studie eingeschlossen und über einen Zeitraum von drei Monaten mit einem standardisierten Therapieprogramm behandelt. Eine ausführliche psychiatrische, körperliche und testpsychologische Untersuchung wurde zu Beginn (t0) und am Ende (t1) der Behandlung sowie 6 (t2) und 12 Monate (t3) nach Entlassung durchgeführt (Dokumentation von Body Mass Index und bindge/purging-Verhaltensweisen, Strukturiertes Inventar für anorektische und bulimische Esstörungen, Symptom-Checkliste von Derogatis (SCL-90-R), Eating-Disorder-Inventory u.a.)
DIe bisherigen Ergebnisse sind vielversprechend und zeigen nach statistischer Analyse gute Effektstärken.
DBT hat aufgrund der nachweisbar guten Effektstärken berechtigterweise zunehmend einen wichtigen Stellenwert in der stationären Behandlung von anorektischen und bulimischen Essstörungen auch im Jugendalter.