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125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

22. - 25.04.2008, Berlin

Verändert die Zertifizierung zum Darmzentrum die "Zentren" – Ergebnis einer Umfrage

Meeting Abstract

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  • corresponding author B. Stinner - Klinik für Visceralchirurgie, Elbe Klinikum Stade
  • H.H. Nölcke - Klinik für Visceralchirurgie, Elbe Klinikum Stade

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 22.-25.04.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08dgch9409

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2008/08dgch558.shtml

Veröffentlicht: 16. April 2008

© 2008 Stinner et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Seit 2006 hat in Deutschland die Zertifizierung sogenannter "Darmzentren auf Empfehlung der Deutschen Krebsgesellschaft" begonnen. Sinn und Unsinn dieser Zertifzierung wird in der Öffentlichkeit heftig diskutiert, ihre Sinnhaftigkeit oft kritisch hinterfragt. Es sollte geprüft werden, welche Veränderungen die Zentren selber wahrnehmen.

Material und Methoden: Die Leiter der bis zum 17.9.2007 auf der Homepage von Onkozert angegebenen Leiter der zertifizierten Darmzentren wurden angeschrieben und um die Beantwortung von 20 Einzelfragen zu den Effekten der Zertifizierung befragt.

Ergebnisse: 92% der Antworten geben eine Verbesserung der Krankenversorgung, eine Verbesserung der Tumorkonferenz und der Ergebnisdokumentation an. In 75% hat sich die interne Kommunikation, die psychoonkologische Betreung und der supportive Bereich verbessert. 66% erhielten mehr Personal (MDA, Psychoonkologe). Bauliche Verbesserung wurden in 33% angegeben. Bei 25% führte die Beschränkung auf wenige Operateure zu Unmut, 2/3 beschreiben jedoch insgesamt eine Verbesserung des Abteilungsklimas. Bei 66% hat die Zertifizierung zur Steigerung der Patientenzahl geführt.

Schlussfolgerung: Die Zertifizierung zum Darmzentrum wird von nahezu allen Leitern als positiv für die Patientenversorgung angegeben. Tumorkonferenz und Ergebnisdokumentation wurden am stärksten verbessert und der nichtärztlich "supportive" Bereich gestärkt. In der Summe ist die Gesamtbewertung der Betroffenen verhältnismässig wenig geprägt von der Klage über die Last vermehrten Aufwandes und Dokumentation. Das Verfahren wird überwiegend als positiv eingestuft und die Rückmeldung dieser Erfahrung sollte Teil der öffentlichen Dikussion werden.