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Die venöse Hypertension am Unterarm nach Dialysefistelanlage in der Ellenbeuge
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Veröffentlicht: | 16. April 2008 |
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Einleitung: Die subkutane arteriovenöse (av) Fistel stellt bei chronisch-terminaler Niereninsuffizienz den meistgenutzten vaskulären Zugang zur Hämodialyse dar. Das venöse Stauungssyndrom ist eine seltene, jedoch schwerwiegende Spätkomplikation nach av-Fistelanlagen.
Material und Methoden: Anhand einer systematischen Datenanalyse des zutreffenden und repräsentativen Patientenklientels eigene Erfahrungen und Ergebnisse im einschlägigen Therapiemanagement darzustellen.
Ergebnisse: Im vergangenen 10-Jahres-Zeitraum wurden insgesamt 2.115 av-Fisteln angelegt. Speziell von den 592 kubitalen Fisteln (ca. 28 %) lag bei 17 Patienten (2,87 % von n=592) im Beobachtungszeitraum der ersten 9 Jahre ein klinisch manifestes, korrekturbedürftiges, venöses Stauungssyndrom vor.Diagnostisch erfolgte in allen Fällen der angiographische Ausschluss einer proximalen Stenose oder einer Occlusion als auch die bildgebende Lokalisierung der nach peripher in das tiefe Venensystem einmündenden Vene. Operativ wurde die Ligatur und Durchtrennung der V. communicans vorgenommen. Durchschnittlich kam es innerhalb von 4-6 Wochen in allen Fällen (Technische Erfolgsrate – therapeutisch: 100 %) zur raschen Rückbildung der klinisch bestehenden Schwellung sowie zur gewünschten Abheilung der Ulzerationen an der betroffenen Hand. Nachdem seit 5 Jahren standardmäßig die V. communicans bei der primären Ellenbogenfistelanlage ligiert wurde, trat diese Spätkomplikation nicht mehr auf (Technische Erfolgsrate – prophylaktisch: 100 %).
Schlussfolgerung: Im Fall von venöser Stauung nach kubitaler av-Fistelanlage wird die Ligatur der V. communicans als zuverlässige, sichere und mit limitiertem operativen Aufwand vorzunehmende Option im therapeutischen Konzept empfohlen, die auch unter prophylaktischer Zielstellung mit hoher Erfolgsaussicht anzuraten ist.