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125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

22. - 25.04.2008, Berlin

Blasenaugmentation und Blasenersatz im Kindesalter

Meeting Abstract

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  • corresponding author F. Obermayr - Abteilung Kinderchirurgie, Klinik für Kinderheilkunde und Jugendmedizin der Universität Tübingen, Tübingen, Deutschland
  • P. Szavay - Abteilung Kinderchirurgie, Klinik für Kinderheilkunde und Jugendmedizin der Universität Tübingen, Tübingen, Deutschland
  • H.-W. Hacker - Kinderchirurgische Klinik, Kinderspital Luzern, Luzern, Schweiz
  • J. Fuchs - Abteilung Kinderchirurgie, Klinik für Kinderheilkunde und Jugendmedizin der Universität Tübingen, Tübingen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 22.-25.04.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08dgch8911

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2008/08dgch255.shtml

Veröffentlicht: 16. April 2008

© 2008 Obermayr et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Neurogene Blasenstörungen, angeborene Fehlbildungen, Malignome und iatrogene Läsionen stellen die Hauptindikationen zur rekonstruktiven Chirurgie der Harnblase dar. Der Schutz des oberen Harntraktes und das Erreichen der Harnkontinenz stehen im Vordergrund.

Material und Methoden: Von 07/99 bis 06/07 wurde bei 19 Kindern eine Enterozystoplastik und bei 6 Kindern ein Blasenersatz durchgeführt (Indikationen: Neurogene Blase (n=13), Rhabdomyosarkom (n=3), Ekstrophie (n=3), sonstige (n=6)). 21/25 Kinder erhielten ein kontinentes katheterisierbares Stoma. Nierenfunktion, Kontinenz, Blasenvolumen und Komplikationen wurden evaluiert.

Ergebnisse: 81% (17/21) der Patienten zeigten eine Stabilisierung, 14% (3/21) eine Verbesserung und 5% (1/21) eine Verschlechterung der Nierenfunktion. 90% (19/21) der Kinder sind kontinent. Operative kontinenzherstellende Maßnahmen waren bei 3 Kindern notwendig. Das Blasenvolumen vergrößerte sich von im Median 60 ml (20-150 ml) auf im Median 400 ml (180-780 ml). Blasen- und Nierensteine (38%), Senose oder Insuffizienz des katheterisierbaren Stomas (28%), Ileus (9%) und Blasenperforation (5%) traten als Hauptkomplikationen auf. Drei Patienten verstarben (RMS-Progress n=2, Sepsis n=1). Ein Patient befindet sich nicht mehr in unserer Nachsorge.

Schlussfolgerung: Blasenaugmentationen und Blasenersatzplastiken führen bei Kindern mit konservativ therapierefraktären Blasenstörungen zu einem effektiven Schutz des oberen Harntraktes und zu einer hohen Kontinenzrate. Trotz der bekannten Komplikationsraten bleibt die Enterozystoplastik und der Blasenersatz unter Verwendung ausgeschalteter Darmsegmente die operative Therapie der Wahl.