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Risikomanagement bei Parotishämangiomen und Parotis-nahen Hämangiomen
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Veröffentlicht: | 16. April 2008 |
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Einleitung: Hämangiome stellen im Kindesalter die häufigsten Tumore der Parotisdrüse dar. Während die Diagnose im Wesentlichen klinisch durch ein rasch zunehmendes Wachstum des Tumors kurz nach der Geburt mit resultierender Gesichtsasymmetrie und Deformierung gestellt wird, lässt sich durch die Sonographie/-Duplex und ggf. ein NMR die genaue Ausdehnung des Hämangioms bestimmen. Vereinzelt muss eine zusätzliche histologische Diagnosesicherung erfolgen. Schwieriger ist hingegen die Wahl der richtigen Therapie; Das Spektrum reicht von abwartender Beobachtung über Cortison-Therapie, Embolisierung bis zur chirurgischen Resektion. Neuerdings kommt zunehmend die Lasertherapie in der Proliferationsphase zur Anwendung.
Material und Methoden: In einer retrospektiven Analyse der letzten zehn Jahre untersuchten wir 15 Säuglinge mit einem Hämangiom der Parotis sowie eine erwachsene Patientin mit einem Rezidiv eines histologisch gesicherten Parotishämangioms. Als Einschlusskriterium galten die eigentlichen Parotishämangiome sowie die angrenzenden präauriculären vasculären Tumore. In 30% der Fälle erfolgte hierzu eine histologische Diagnosesicherung. In der Behandlung dominierte die Nd:YAG-Lasertherapie, zwischen 1-10 Sitzungen pro Fall, bei insgesamt zwölf Patienten. Jeweils in einem Fall wurde konservativ verfahren, zum einen mit Cortison-Therapie, zum anderen durch Verlaufskontrollen. Eine erwachsene Patientin wurde primär einer operativen Resektion durch uns unterzogen. Bei einem Kind wurde eine zweifache Embolisierung durchgeführt.
Ergebnisse: Sehr gute Ergebnisse mit großer Zufriedenheit der Eltern fanden sich in 25% der Fälle, darin enthalten ein Fall von Spontanrückbildung ohne jegliche Intervention. Eine gute Rückbildung mit einer Größenabnahme um 50% wurde mehrheitlich bei zehn Kindern beobachtet. Davon unterzog sich die Hälfte in der Regressionsphase einer weiteren kosmetischen Korrektur von Residuen (z.B. Resektion bindegewebig überstehender Hautlappen), bei drei Kindern wurde eine spätere Lasertherapie verbliebener Teleangiektasien und narbiger Veränderungen durchgeführt. In drei aktuellen Fällen führten wir eine Sonographie-gesteuerte Lasertherapie durch, wobei hierdurch eine deutliche Abnahme der Lasersitzungen zu verzeichnen ist. Nach Laserung kam es in den ersten Jahren bei 25% der Kinder zu einer vorübergehenden Schwäche des Nervus facialis, so dass wir mittlerweile ausschließlich unter Facialismonitoring interstitiell lasern. Bleibende Facialisschäden wurden bisher bei uns nicht beobachtet.
Schlussfolgerung: In der Proliferationsphase der Parotishämangiome empfehlen wir die ultraschallgesteuerte Lasertherapie unter Facialismonitoring. Die chirurgische Behandlung sollte - wenn immer möglich - in der Regressionsphase ihren Einsatz finden. Dies schließt in vereinzelten Fällen bei fehlender und protrahierter Rückbildung eine Teilresektion der Parotisdrüse bei Gesichtsasymmetrie mit ein, um den psychosozialen Druck von Kind und Eltern zu nehmen.