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125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

22. - 25.04.2008, Berlin

Mitoserate und p53 sind Prediktoren Gastrointestinaler Stromatumoren

Meeting Abstract

  • corresponding author K. Kramer - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Ulm
  • M. Schmieder - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Ulm
  • S. Wolf - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Ulm
  • P. Würl - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Ulm
  • D. Henne-Bruns - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Ulm
  • U. Knippschild - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Ulm
  • C. Hasel - Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Ulm

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 22.-25.04.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08dgch9866

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2008/08dgch077.shtml

Veröffentlicht: 16. April 2008

© 2008 Kramer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die klare immunhistologische Diagnose sowie die prädiktive Einschätzung des biologischen Verhaltens von Gastrointestinalen Stromatumoren (GIST) sind der wesentliche Anspruch an die pathologische Diagnostik. Neben der Tumorgröße und der Mitoserate, wird nach weiteren, verlässlichen prädiktiven Markern gesucht. Ziel unserer Studie war, prediktive Faktoren Gastrointestinaler Stromatumoren zu analysieren.

Material und Methoden: 103 Patienten (56f/47m, mittleres Alter 63,24a [17,46;94,06a]) wurden wegen eines GIST mittels chirurgischer Resektion behandelt. Es erfolgte die Klassifikation nach Fletcher (Lokalisation, Tumorgröße und Mitoserate, c-Kit-Färbung) sowie zusätzlich die immunhistologische p16-, p53-, EGFRa- und VEGFRa-Färbung.

Ergebnisse: Die Lokalisation der Tumoren war wie folgt: 60% Magen, 33% Dünndarm, 3% E-GIST, 2% Ösophagus, 2% Colon. In der Klassifikation nach Fletcher fanden sich 40% high-risk-, 21% intermediate-risk-, 23% low-risk- und 16% very-low-risk Tumoren. Bei 45% der Patienten fanden sich Zweit-Neoplasien. 29 Patienten entwickelten ein Rezidiv oder Metastasen, 12% bereits primär. 12% wurden mit Imatinib behandelt. Bei einem mittleren Nachbeobachtungs-Intervall von 5,013a fand sich eine 1-, 3- und 5-Jahresüberlebensrate von 96.4%, 90,7% und 85,2%. In der Survival-Analyse (log-rank Test nach Cox Mantel) fand sich für die prediktive Potenz verschiedener Parameter folgendes Signifikanzniveau: Mitoserate >10/50HPF (p=0,0002), high-risk-Klassifikation (p=0,0005), Tumorstadium bzw. Resektionsgrad (p=0,00093), p53-Expression (p= 0,0273), EGFRa (p=0,091), VEGFR (p=0,102), Actin-Expression (p=0,708), p16-Verlust (p=0,771). Der Verlust von p16 sowie die Expressin von Actin korrelieren signifikant mit der high-risk Klassifikation.

Schlussfolgerung: Als signifikante Prädiktoren für die Lebensprognose von GIST erweisen sich Mitoserate, High-risk-Klassifikation sowie die Expression von p53. Die Hohe Rate an Zweit-Neoplasien unterstreicht die Bedeutung der Tumor Vor- und Nachsorge.