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125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

22. - 25.04.2008, Berlin

Effektivität und Komplikationen verschiedener In-Situ-Ablationsverfahren in der Therapie von malignen Lebertumoren - Laserinduzierte Thermotherapie und bipolare Radiofrequenztherapie im Vergleich

Meeting Abstract

  • corresponding author U. Zurbuchen - Chirurgische Klinik I, Charite Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin, Deutschland
  • B. Frericks - Radiologische Klinik, Charite Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin, Deutschland
  • K. Lehmann - Chirurgische Klinik I, Charite Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin, Deutschland
  • A. Roggan - Celon AG, Teltow, Deutschland
  • T. Albrecht - Radiologische Klinik, Charite Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin, Deutschland
  • H.J. Buhr - Chirurgische Klinik I, Charite Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin, Deutschland
  • J.P. Ritz - Chirurgische Klinik I, Charite Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 22.-25.04.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08dgch9457

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2008/08dgch055.shtml

Veröffentlicht: 16. April 2008

© 2008 Zurbuchen et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: In-situ-Ablationsverfahren nehmen mittlerweile einen festen Platz in der Therapie von kolorektalen Lebermetastasen ein. Im klinischen Einsatz haben sich parallel verschiedene Ablationssysteme sowohl für die perkutane als auch für die offen-chirurgische Ablation etabliert. Dabei haben die laserinduzierte Thermotherapie (LITT) und die Radiofrequenzablation (RFA) die breiteste Verbreitung gefunden, ohne das bislang in klinischen Studien ein sicherer Vorteil für das eine oder andere Vorgehen gefunden werden konnte. Ziel dieser Studie war es, diese beiden Ablationssysteme für die Therapie bei Patienten mit Lebermetastasen im Hinblick auf Effektivität und Komplikationsrate beim perkutanen und offenen Zugangsweg zu vergleichen.

Material und Methoden: In dieser retrospektiv-sequentiellen Studie wurden Patienten mit irresektablen malignen Lebertumoren behandelt. Ab 1996 erhielten die Patienten eine LITT, ab 2003 wurde in unserer Klinik außerdem die bipolare RFA eingeführt. Indikationen für das offen-chirurgische Vorgehen: fragliche Resektabilität, Adhärenz von Organen., Gefäßnähe Ausschlußkriterien: Metastasenanzahl >5, Metastasendurchmesser > 5cm, extrahepatische Tumormanifestation. Bei den offen-chirurgischen Ablationen erfolgte eine sonografische Punktionskontrolle, die perkutanen Ablationen erfolgte CT- oder sonografiegestützt in Lokalanästhesie. In Abhängigkeit des verwendeten Ablationssystems und des Zugangsweges erfolgte die Einteilung der Patienten in vier Gruppen. Gruppe I: offen-chirurgische LITT, Gruppe II: LITT perkutan. Gruppe III: offen-chirurgische RFA und Gruppe IV: perkutane RFA. Neben demografischen Daten wurden die Komplikationsraten, die Interventionsdauern und die Krankenhausverweildauern dokumentiert. Zur Therapiekontrolle erhielten alle Patienten 24-48h postinterventionell eine KM-gestützte MR- Untersuchung.

Ergebnisse: Insgesamt wurden bei 128 Patienten mit 192 Metastasen eine Ablation durchgeführt. 96 Pat wurden durch eine LITT, 60 Pat durch eine RFA therapiert (s. Tabelle 1 [Tab. 1]: + = p<0,05 vs. offenes Vorgehen). Die Interventionsdauern sind beim offen-chirurgischen Vorgehen für die Zeit der Punktion und der Ablationsdauer angegeben worden. Es sind keine Therapie-assoziierten Todesfälle aufgetreten.

Schlussfolgerung:

1.
Sowohl die LITT als auch die bipolare RFA sind effektive und sichere In-situ-Ablationsverfahren für die Therapie von irresektablen malignen Lebertumoren.
2.
Für den perkutanen Zugangsweg ist die RFA das technisch weniger aufwendigere Verfahren, da die Punktion des Applikators einfacher ist und mit einem geringeren Zeitaufwand verbunden ist.
3.
Das perkutane Vorgehen hat unabhängig vom verwendeten Ablationssystem eine geringere Komplikationsrate und kurze Liegedauern, bei niedrigerer Rate an R-0-Ablationen