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Erste Erfahrung mit einem ex-vivo linearen Carotis-Zirkulationsmodell
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Veröffentlicht: | 16. April 2008 |
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Einleitung: Die optimale Behandlung der extrakraniellen Carotis-Stenosen erfordert profunde Kenntnisse über die pathophysiologischen und hämodynamischen Veränderungen in den atherosklerotisch veränderten supraaortalen Gefäßen. Diese Studie wurde konzipiert, um den Einfluss des Stenosegrades und des systemischen Drucks auf die Veränderung des carotidalen Flusses in einem ex-vivo Zirkulationsmodell zu untersuchen.
Material und Methoden: Lineare Latexmodelle mit sechs unterschiedlichen Stenosegraden (0%, 10%, 30%, 50%, 70% und 90%) und einem Innendurchmesser von 7 mm wurden hergestellt. Im Versuchsaufbau erfolgte die Perfusion dieser Modelle in einem ex-vivo Zirkulationssystem, bestehend aus einem System von Silikonschläuchen unterschiedlichen Durchmessers, einem Wind-Kessel-Element und einer Balgenpumpe. Zur Simulation der blut-ähnlichen Viskosität wurde eine partikelhaltige Perfusionslösung verwendet. Die Flussmessung (Fmittl.) erfolgte mit Hilfe von Ultraschallsonden. Der systemische Perfusionsdruck (mittlerer arterieller Druck - MAD) wurde in 10 mm Hg Stufen zwischen 50 und 140 mm Hg adjustiert.
Ergebnisse: In Perfusionsmodell zeigte sich ein signifikanter post-stenotischer Fluss-Abfall bei Vorliegen von hochgradigen (über 70%) Stenosen (p < 0,0001). Des Weiteren, konnte eine signifikante Veränderung des post-stenotischen Flusses in Abhängigkeit von systemischem Druck bei hochgradigen Stenosen festgestellt werden. Der größte Flussabfall von 70 ml ereignete sich bei Vorliegen einer 90% Stenose und einer simulierten Hypotonie mit dem Systemdruck von 80/40 mm Hg. Untersuchte man die Veränderung des Drucks über der Stenose in Abhängigkeit vom Stenosegrad, so zeigte sich im vorliegenden Modell, wie physikalisch zu erwarten, ein zunehmender Druckabfall über der Stenose bei steigendem Stenosegrad. Dies zeichnete sich besonders deutlich bei simulierter Hypertonie mit einem systemischen Druck on 180/120 mm Hg ab. Betrachtete man die Veränderung von Pulsatility-index (PI), als Ausdruck des vorliegenden Gefäßwiderstandes, und dessen Korrelation mit dem Stenosegrad, so konnte man lediglich bei 90% Stenose und einer Hochdrucklage einen leichten PI Anstieg nachweisen (p < 0,05).
Schlussfolgerung: Mit dem präsentierten linearen Modell konnten wir eine signifikante Abhängigkeit des Flusses von den Veränderungen des Stenosegrades und des systemischen Drucks nachweisen. Diese Ergebnisse werden im nachfolgenden Bifurkationsmodell den hämodynamischen Veränderung im Carotis-Stromgebiet mit Stenosen angepasst werden.