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Konversionseingriffe nach endovaskulärer Aneurysmaausschaltung
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Veröffentlicht: | 16. April 2008 |
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Text
Einleitung: Die Indikation zur primären/sekundären Konversion resultiert nach insuffizienter endovaskulärer Aneurysmaausschaltung. Die Notwendigkeit der Konversion kann sich aus dem Vorliegen von therapieresistenten Endoleckagen, einer Progredienz der Aneurysmagröße, bei sekundärer Ruptur und sekundären Infekten ergeben.
Material und Methoden: Im Zeitraum 1995 bis 2007 wurde bei insgesamt 553 Patienten eine stentgestützte Aneurysmaausschaltung durchgeführt. 424 Eingriffe erfolgten elektiv, in 129 Fällen wurde die endovaskuläre Versorgung notfallmäßig im Stadium der Ruptur vorgenommen. Alle Patienten wurden entsprechend dem Eurostar–Protokoll in standardisierten Zeitabschnitten nachuntersucht. Die mediane Nachbeobachtungszeit beträgt 62 Monate ( 1 – 144 )
Ergebnisse: Die Konversionsrate zur offenen Operation betrug 4,7% (26 Patienten). Bei einer primären Konversionsrate von 0,7% (4 Patienten) betrug die Rate der sekundären Konversion 3,9% (22 Patienten).Die 4 primären Konversionen erfolgten aufgrund technischer Probleme bei der geplanten intraaortalen Stentplatzierung.Bei 14 Patienten musste die Indikation zur sekundären Konversion aufgrund von Materialdefekten der implantierten Stents der ersten Generation gestellt werden, die ihrerseits zu therapieresistenten sekundären Endoleaks geführt hatten. Bei 5 Patienten war eine sekundäre Ruptur, bei weiteren 3 Patienten ein sekundärer Protheseninfekt für die sekundäre Konversion verantwortlich.20 Patienten aus der Gruppe der sekundären Konversion konnten orthotop rekonstruiert werden, bei 2 Patienten erfolgte eine extraanatomische Umleitung. Die Sterblichkeit nach primärer Konversion betrug 0%, nach sekundärer Konversion 0,7% (4 Patienten)
Schlussfolgerung: Die häufigsten Ursachen für sekundäre Konversionen in unserem Patientengut waren Materialdefekte der implantierten Stents. Eine weitere Ursache betraf eine anfänglich zu großzügig gestellte Indikationsstellung beim Ersteingriff mit hieraus resultierenden wiederholten interventionellen Korrektureingriffen. Somit ergeben sich als Schlussfolgerung die Notwendigkeit eines jahrelangen Nachsorgeprogramms und eine strenge Indikationsstellung beim Ersteingriff. Eine stentgestützte Versorgung bei infizierten Aortenaneurysmen ist zudem nur als „Bridging-Verfahren“ gerechtfertigt