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124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

01. - 04.05.2007, München

Transgastrale Salpingoovarektomie beim Schwein – erste Erfahrungen einer neuen Technik

Meeting Abstract

  • corresponding author A.J. Kroesen - Chirurgische Klinik I - Charité Universitätmedizin Berlin - Campus Benjamin Franklin
  • T. Nicolaus - Chirurgische Klinik I - Charité Universitätmedizin Berlin - Campus Benjamin Franklin
  • T. Schumann - Chirurgische Klinik I - Charité Universitätmedizin Berlin - Campus Benjamin Franklin
  • J.P. Ritz - Chirurgische Klinik I - Charité Universitätmedizin Berlin - Campus Benjamin Franklin
  • H.J. Buhr - Chirurgische Klinik I - Charité Universitätmedizin Berlin - Campus Benjamin Franklin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 01.-04.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgch7894

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2007/07dgch516.shtml

Veröffentlicht: 1. Oktober 2007

© 2007 Kroesen et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Eine Inzisionslose Chirurgie klingt wie eine phantastische Utopie. Vor 2 Jahren wurde durch die Einführung der Transgastralen endoskopischen Chirurgie eine neue Tür des endoskopische Operierens aufgestoßen. Die Methode ist reizvoll, doch lauern eine Vielzahl von Gefahren. Gerade die Ausübeung dieser Technik von Gastroenterologen birgt eine Vielzahl von Gefahren. Das vorliegende Video soll die ersten Erfahrungen einer Chirurgischen Arbeitsgruppe aus dem Tierexperiment wiedergeben.

Material und Methoden: Die Eingriffe wurden an weiblichen 40 kg schweren Landschweinen durchgeführt. Zur besseren Mobilisation und intraabdominellen Übersicht wurde bei allen Eingriffen ein 5 mm Arbeitstrokar im linken Unterbauch platziert. Alle Eingriffe erfolgten unter Videodokumentation. Nach Anästhesie der Tiere und Absaugung des Mageninhaltes erfolgten die Endoskopie mittels zeikanaligem Video Gastroskop (Fa Karl Storz Endoskope) des oberen GI-Traktes, die Mageninzision mittels Diathermiemesser, Sphincterotom und Dilatationsballon, die Peritoneoskopie sowie die weiteren Operationen. Nach Rückzug aus der Peritonealhöhle erfolgte der Verschluss der Perforationsstelle mittels endoskopischer Ligatur und/oder Clipapplikation. Postoperativ erfolgte nach Tötung der Tiere durch i.v. Applikation von T61 die Sektion zur Kontrolle des Operationsgebietes und der Dichtigkeit der Perforationsstelle am Magen.

Ergebnisse: Wir konnten zeigen, dass sämtliche intraabdominelle Quadranten durch das Gastroskop gut zu erreichen waren. Die Salpingoovarektomie ließ sich in allen 8 Schweinen vollständig durchführen. Bei Durchführung der Leberbiopsie kam es in zwei Fällen zu etwas stärkeren Blutungen, die sich aber durch Diathermie gut stillen ließen. Bei der Kontrolle der Magenperforationsstelle zeigte sich bei 6 von 8 Schweinen eine komplette Abdichtung der Perforationsstelle. Bei den restlichen 2 Schweinen war makrospopisch keine Insuffizienz sichtbar, auf Druck kam es aber zu einem Entweichen von Gas in diesem Bereich und es zeigten sich unter Vergrößerung ca. 1 mm durchmessende Insuffizienzen.

Schlussfolgerung: Der transgastrale Zugangsweg in die Peritonealhöhle ist technisch möglich. Er hat das Potential zur Anwendung bei diagnostischen und therapeutischen Fragestellungen. Es gilt aber in Langzeitexperimenten weitere Ergebnisse bezüglich postoperativer Morbidität und Mortalität zu sammeln.