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124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

01. - 04.05.2007, München

PEG - wann laparoskopisch assistiert?

Meeting Abstract

  • corresponding author N. Spychalski - Kinderchirurgie, Universitätsklinikum Erlangen
  • R. Carbon - Kinderchirurgie, Universitätsklinikum Erlangen
  • H. Köhler - Kinder- und Jugendklinik, Universitätsklinikum Erlangen
  • B. Reingruber - Kinderchirurgie, Universitätsklinikum Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 01.-04.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgch7030

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2007/07dgch332.shtml

Veröffentlicht: 1. Oktober 2007

© 2007 Spychalski et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bei länger andauernder insuffizienter oraler Nahrungs- oder Flüssigkeitszufuhr ist die perkutane endoskopische Gastrostomie (PEG) die Methode der Wahl. Eine sichere perkutane Punktion des Magens ist nicht immer gewährleistet. Alternativ zu der offenen chirurgischen bzw. laparoskopischen Gastrostomie erfolgt die PEG in ausgewählten Fällen laparoskopisch assistiert. Die Indikationsstellung hierzu wird im Folgenden dargestellt.

Material und Methoden: In den letzten 5 Jahern wurde bei 277 Patienten eine PEG angelegt. Bei 9 Kindern und Jugendlichen (5 Monate - 20 Jahre, Median 12,7 Jahre) erfolgte diese laparoskopisch assistiert. Die hierfür verwendeten Instrumente waren ein Gastrostomie-Set (Freka®, CH15, Fresenius Kabi), ein flexibles Endoskop und ein Laparoskop mit einer 30°-Optik, welches mit einen 5 mm Trokar über eine infraumbilikale Inzision eingebracht wurde, fakultativ erfolgte der Einsatz einer Minifasszange (1,9 mm). Auf diese Weise konnte unter Sicht der Magen perkutan punktiert und anschließend die PEG-Sonde in Fadendurchzug-Methode eingebracht werden. Es erfolgte ein Auswertung im Rahmen unserer prospektiven Datenerfassung minimal invasiver Eingriffe.

Ergebnisse: Indikationen zur laparoskopisch assistierten PEG waren in 2 Fällen eine Hepatomegalie, 1 atypische konnatale Organlage, 2 atypische Organlagen bei Skoliose, 1 abdomineller Tumor und in 3 Fällen intrabdominelle Adhäsionen. Die mittlere Eingriffsdauer betrug 15 Minuten (Range 10-25 Minuten). Perioperativ kam es zu keinen Komplikationen, alle Gastrostomiesonden konnten regelrecht platziert werden. Der postinterventionelle Kostaufbau konnte in gleicher Weise wie bei endoskopischer PEG-Anlage erfolgen. Der postoperative Verlauf war komplikationslos, eine interventionsbedingte Revision war in keinem Fall notwendig. Seit Einführung der laparoskopisch assistierten PEG war keine offene Gastrostomie mehr notwendig.

Schlussfolgerung: Die laparoskopisch assistierte perkutane endoskopische Gastrostomie (rendez-vous PEG) ist in definierten Risikokonstellationen eine sinnvolle Ergänzung zur herkömmlichen PEG. Die Möglichkeit einer laparoskopischen Assistenz hat das Komplikationsrisiko unter Beibehaltung minimaler Invasivität für das Gesamtkollektiv minimiert.