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124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

01. - 04.05.2007, München

Komplikationen nach thorakalen Stentprothesen

Meeting Abstract

  • corresponding author M. Gawenda - Schwerpunkt Gefäßchirurgie, Klinikum der Universität zu Köln, Köln, Deutschland
  • J. Heckenkamp - Schwerpunkt Gefäßchirurgie, Klinikum der Universität zu Köln, Köln, Deutschland
  • M. Aleksic - Schwerpunkt Gefäßchirurgie, Klinikum der Universität zu Köln, Köln, Deutschland
  • V. Reichert - Schwerpunkt Gefäßchirurgie, Klinikum der Universität zu Köln, Köln, Deutschland
  • J. Brunkwall - Schwerpunkt Gefäßchirurgie, Klinikum der Universität zu Köln, Köln, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 01.-04.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgch7177

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2007/07dgch288.shtml

Veröffentlicht: 1. Oktober 2007

© 2007 Gawenda et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die endovaskukäre Einbringung von Stentprothesen scheint die operativern Therapie thorakaler Aortenpathiologien zu verbessern.Die vorzustellende Studie untersucht das Spektrum der peri- und postoperativen Komplikationen.

Material und Methoden: prospektives Register seit November 1999; thorakale Aortenpathologie bei 72 Patienten (M:F=48:24; mittleres Alter 62 (range: 21-86) Jahre) mittels 127 Stentprothesen endovaskulär behandelt. Elektive Behandlungen erfolgten in 42, dringliche oder sofortige Interventionen in 30 Fällen. Im Mittel wurden 1,8 SG implantatiert (minimum 1, maximum 5), 5 unterschiedliche Designs kamen zur Anwendung: Excluder, Talent, Zenith, Endofit, home-made. Indikationenen: Aneurysma n=30, Dissektion mit Aneurysma n=12, Dissektion ohne Aneurysma n=10, intramurales Hämatom n=3, penetrierendes Ulkus n=3, Transsektion n=8, falsches Aneurysma n=6.In 9 Fällen kamen Hybridverfahren (viscero-renale Bypässe + thorakoabdominelle Stentprothesen) zur Anwendung.Das Follow-up schloss CT Untersuchungen vor Entlassung, nach 3, 6, und 12, sowie jährliche Kontrolle ein (mittleres Follow-up 21,6 Monaten; Maximum: 73 Monaten).

Ergebnisse: Technisch erfolgreiche Platzierung konnte bei 100% erreicht werden. Keine primären Konversionen waren notwendig. Die perioperative Mortalität betrug 11/72 (mean 30 Tage, min-max: 1-59). 7 Patienten verstarben an cardio-pulmonalen Organversagen und 1 Patienten im hämorhagischen Schock. In einem Fall die Stentprothesenimplantation bei Stanford B Dissektion von einer retrograder Dissektion gefolgt, die trotz unmittelbarer kardiochirurgischer Operation letal endete. Zwei Patienten zeigten nach 69 und 120 Tagen ein letal endendes Septisches Krankheitsbild.Morbiditäten: Retrograde Dissektion – n=1; orthograde Dissektion – n=1; Abriß der A.iliaca externa – n=1; Typ 3-Endoleak – n=1; Typ 1a-Endoleak – n=3 (in zwei Fällen durch zusätzliche Stentprothesen beseitigt). Bei 3 Fällen konnte erst durch die Auswahl eines alternativen Prothesensystem die Passage durch Aorta descendes bzw. in den distalen Bogen erreicht werden. Temporäre Nierenersatztherapie war nur bei jenen Patienten notwendig, die im weiteren Verlauf verstarben. Bei zwei überlebenden Patienten traten postoperativ Paraplegien auf.

Schlussfolgerung: Trotz des minimal-invasiven Therapieansatzes sind bei der endovaskulären Behandlung thorakaler aortaler Pathologien nicht unwesentliche perioperative Komplikationen zu beobachten. Diese sind zum Teil durch die zugrunde liegende Aortenpathologie bedingt, zum anderen Prothesen-assoziiert. Nur die Offenlegung der perioperativen Begleiterscheinungen erlaubt es, die Grenzen der Methodik zu erarbeiten und in das Gesamttherapiekonzept für die thorakale und thorakoabdominelle Aortenchirurgie einzuordnen.