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124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

01. - 04.05.2007, München

Erfahrung mit Wundmanagement im Rahmen eines integrierten Versorgungskonzeptes

Meeting Abstract

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  • corresponding author V. Langen - Klinik für Chirurgie des Alfried Krupp Krankenhauses Essen
  • M. Marquez - Klinik für Innere Medizin II des Alfried Krupp Krankenhauses Essen
  • M. Betzler - Klinik für Chirurgie des Alfried Krupp Krankenhauses Essen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 01.-04.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgch6808

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2007/07dgch273.shtml

Veröffentlicht: 1. Oktober 2007

© 2007 Langen et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die ambulante Versorgung von Patienten mit chronischen Wunden erscheint nach wie vor unzureichend. Ursächlich hierfür sind im Wesentlichen die defizitäre Vergütung ambulanter Wundbehandlung, mangelnde interdisziplinäre und interprofessionelle Organisation und unzulängliche Kenntnisse bezüglich moderner Wundbehandlungskonzepte. Durch neue Strukturen z.B. im Rahmen einer integrierten Versorgung kann eine Optimierung der Behandlung erreicht werden.

Material und Methoden: Seit 01.01.2005 werden in unserem Wundzentrum Patienten mit chronischen Wunden im Rahmen eines Vertragskonzeptes zur integrierten Versorgung behandelt. Die Patienten werden durch den Hausarzt, oder Facharzt zugewiesen, die Vergütung erfolgt in Form vorab festgelegter Pauschalen. Alle notwendigen diagnostischen und therapeutischen Massnahmen können im Wundzentrum kurzfristig eingeleitet bzw. durchgeführt werden. Diagnostik und Therapie basieren dabei auf interdisziplinärer und interprofessioneller Kompetenz.

Ergebnisse: Seit 01.01.2005 wurden im Rahmen der integrierten Versorgung 200 Patienten mit chronischen Wunden behandelt. Nach internem Scoring (Schweregrade I-III nach erwarteter Behandlungsdauer) befanden sich ca. 76% der Patienten in den höheren Schweregraden II und III. Als Wundursachen ergaben sich je ca. 30% diabetische Fussläsionen und LÃäsionen bei chronisch venöser Insuffizienz, 20% pAVK und 20% Sonstige. Bislang konnten 120 Fälle (60%) mit geschlossenen Wunden bei durchschnittlicher Behandlungsdauer von ca. 16 Wochen (durchschnittliches Wundalter ca. 15 Monate) aus dem Wundzentrum entlassen werden.

Schlussfolgerung: Die genannten Ergebnisse resultieren aus einer funktionierenden interdisziplinären und interprofessionellen Zusammenarbeit unter Anwendung modernster Therapieverfahren der lokalen Wundbehandlung und konsequenter Diagnostik und Therapie der zugrunde liegenden Erkrankung. Hierbei erleichtert und beschleunigt die Zentrumstruktur mit kurzen Wegen und umfassenden Möglichkeiten zu Diagnostik und Therapie die Arbeit erheblich. Die Resonanz bei Patienten und zuweisenden Ärzten ist positiv, die Zuweiserzahl steigt stetig, viele Patienten haben erstmalig wieder Vertrauen in die Behandlung ihrer Erkrankung gewonnen. Zahl und Dauer stationärer Aufenthalte können durch kompetente Nachbehandlung verkürzt werden, die Patienten profitieren durch kürzere Behandlungszeiträume und verringerte Schmerzen und erleben somit einen z.T. erheblichen Zugewinn an Lebensqualität. Im Rahmen einer integrierten Versorgung kann ohne finanziell defizitäres Arbeiten modernes Wundmanagement realisiert werden.