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124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

01. - 04.05.2007, München

CT-gesteuerte perkutane Verschraubung des Ileosakralgelenks bei instabilen Beckenverletzungen

Meeting Abstract

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  • corresponding author A. Krüger - Klinik für Unfall-, Wiederherstellungs- und Handchirurgie, Klinikum Giessen und Marburg, Standort Marburg
  • E. Walthers - Klinik für Strahlendiagnostik, Klinikum Giessen und Marburg, Standort Marburg
  • M. Schnabel - Klinik für Unfall-, Wiederherstellungs- und Handchirurgie, Klinikum Giessen und Marburg, Standort Marburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 01.-04.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgch7607

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2007/07dgch098.shtml

Veröffentlicht: 1. Oktober 2007

© 2007 Krüger et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Viele Techniken sind in der operativen Behandlung instabiler Beckenverletzungen zum Einsatz gekommen. Einige Autoren bevorzugen die Stabilisierung mittels Fixateur externe oder die offene Wiedereinrichtung (open reduction and internal fixation; ORIF). Die perkutane Verschraubung des Ileosakralgelenks hat im Vergleich zu den offenen Verfahren eine niedrigere Komplikationsrate. Wir berichten über unsere Ergebnisse bei der CT-gesteuerten ileosakralen Schraubenplazierung.

Material und Methoden: Von Januar 2005 bis August 2006 wurden 11 Patienten (9 Männer und 2 Frauen, Durchschnittsalter 38, (5-72) Jahre) mittels CT-gesteuerter perkutaner ISG-Verschraubung behandelt. Der Durchschnittliche Injury Severity Score (ISS) betrug 14,5 (9-36). Nach der AO Klassifikation lagen 1xB1, 4xB2, 2xB3 und 4xC1 Verletzungen vor. Der Eingriff erfolgte in Intubationsvollnarkose in Rückenlagerung des Patienten. Die Verletzte Seite wurde circa 45° hochgelagert. Nach Platzierung eines Führungsdrahtes durch einen interventionellen Radiologen erfolgte die Verschraubung mit kanülierter Schraube durch den Unfallchirurgen. Bei 9 Patienten wurde zur Stabilisierung des vorderen Beckenrings ein Fixateur externe angelegt.

Ergebnisse: In 9 Fällen erfolgte eine unilaterale , in 2 Fällen eine bilaterale Verschraubung. In 9 Fällen wurden eine, in 2 Fällen 2 Schrauben verwendet. Die durchschnittliche OP-Zeit betrug 30 Minuten, die durchschnittliche Schraubenlänge betrug 80mm. Eine fehlplazierte Schraube musste korrigiert werden. Bei einem Patienten wurde zusätzlich eine Blutung aus einer lateralen sakralen Arterie interventionell embolisiert. Der Fixateur externe wurde regelhaft nach 6 Wochen entfernt. Der durchschnittliche Krankenhausaufenthalt betrug 30 Tage, wovon durchschnittlich 10 Tage intensivstationäre Überwachung erforderlich waren. Alle Frakturen heilten ohne Komplikationen. Die Metallentfernung erfolgte bei 5 Patienten nach durchschnittlich 6 Monaten.

Schlussfolgerung: Patienten mit instabilen Beckenverletzung stellen eine Herausforderung im Management dar. In der Zusammenarbeit von Unfallchirurgen und interventionellen Radiologen haben wir mit der CT-gesteuerten perkutanen Verschraubung instabiler Beckenverletzungen ein sicheres und kurzes OP-Verfahren in unsere Klinik eingeführt. Das Verfahren erlaubt eine frühzeitige Mobilisation und zeichnet sich durch eine geringe Komplikationsrate aus.