gms | German Medical Science

124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

01. - 04.05.2007, München

Differentialdiagnose von normalem Pankreasparenchym und Pankreaskarzinom mittels diffusionsgewichtetem echoplanarem Imaging

Meeting Abstract

  • corresponding author R. Grützmann - Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie der Universitätsklinik Dresden, TU Dresden, Deutschland
  • H. Hoff - Institut für Radiologie der Universitätsklinik Dresden, TU Dresden, Deutschland
  • K. Engellandt - Institut für Radiologie der Universitätsklinik Dresden, TU Dresden, Deutschland
  • D. Dittert - Institut für Pathologie der Universitätsklinik Dresden, TU Dresden, Deutschland
  • M. Laniado - Institut für Radiologie der Universitätsklinik Dresden, TU Dresden, Deutschland
  • C. Stroszczynski - Institut für Radiologie der Universitätsklinik Dresden, TU Dresden, Deutschland
  • F. Dobrowolski - Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie der Universitätsklinik Dresden, TU Dresden, Deutschland
  • H.D. Saeger - Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie der Universitätsklinik Dresden, TU Dresden, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 01.-04.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgch6821

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2007/07dgch047.shtml

Veröffentlicht: 1. Oktober 2007

© 2007 Grützmann et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Die Differentialdiagnose von Pankreasraumforderungen ist trotz moderner bildgebender Verfahren, wie Sonografie, Computertomografie und Magnetresonanztomografie anspruchsvoll. Neben einer treffsicheren Differenzierung zwischen entzündlichen Veränderungen bei der chronischen Pankreatitis und dem Pankreaskarzinom stellen die präzise Abbildung der Tumorausdehnung und die Resektabilitätsbeurteilung noch zu lösende Anforderung an die Bildgebung dar. Der Goldstandard hierfür sind die operative Exploration und die histologische Begutachtung durch den Pathologen. Mittels einem neuen bildgebenden Verfahren, dem diffusionsgewichtetem echoplanarem Imaging (DW-EPI) sollten normale, entzündliche und karzinomatöse Veränderungen des Pankreasparenchyms untersucht werden.

Material und Methoden: Mittels DW-EPI wurden bisher 18 Patienten untersucht. Sieben Patienten hatten ein Pankreaskarzinom, 3 Patienten eine chronische Pankreatitis. Diese Diagnosen wurden nach der Untersuchung operiert und histologisch gesichert. Die restlichen 8 Patienten hatten keine Veränderung des Pankreas (Kontrollgruppe). Es wurde bei jedem Patienten eine DW-EPI -Sequenz und eine T2-gewichtete detaillierter Darstellung der Anatomie mittels Oberfächenspule an einem Hochfeldtomographen (Magnetom Avanto, Siemens) durchgeführt. Die axiale DW -EPI wurde standardisiert (Matrix von 144 x 192, Bildfläche von 375 x 500, Pixelgröße 2,6 x 2,6 mm, Schnittdicke: 2,6 mm, B-Faktor: 50 und 500 sec/mm2. Der apparente Difffusionskoeffizient (ADC) wurde automatisch kreiert und analysiert. Das Tumorgewebe bei Patienten mit einem Tumor im Bereich des Pankreas wurden mittels T2-gewichteten Bildern detektiert. Die ROI (region of interest) wurde exakt in die ADC-Karte transferiert und die Koeffizienten aufgezeichnet. In der Kontrollgruppe wurde die ROI im Bereich des Pankreaskopfes analog positioniert. Für die Bestimmung der Signifikanz wurde der Wilcoxon-Test für nicht-normalverteilte Stichproben verwendet.

Ergebnisse: In der Gruppe mit Pankreaskarzinomen betrug der ADC 0,77 x 10-3 mm2/ sec (SD: 0,35). In der Kontrollgruppe betrug der ADC 0,18 x 10-3 mm2/ sec (SD: 0,07), die ADC bei Pankreatitis waren bisher nicht erhöht. Die Differenz zwischen der Gruppe mit Pankreaskarzinom und der Kontrollgruppe war statistisch signifikant (p=0.005).

Schlussfolgerung: Die ersten Ergebnisse zeigen, dass mit der MRT eine differente intrazelluläre Diffusion zwischen Tumorgewebe und normalem Pankreasgewebe messbar ist. Derzeit wird geprüft, ob die Diffusionswichtung ein zusätzlicher Parameter für die Differenzierung zwischen chronischer Pankreatitis, Pankreaskarzinom und gesundem Pankreasgewebe darstellt.