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Längere Operationsdauer von laparoskopischen Koloneingriffen ist nicht mit erhöhter Morbidität verbunden
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Veröffentlicht: | 2. Mai 2006 |
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Einleitung: In der laparoskopischen kolorektalen Chirurgie wird eine längere Operationsdauer im Vergleich zum offenen Eingriff als verfahrensimmanentes Problem zum Teil akzeptiert. Ziel dieser retrospektiven Analyse prospektiv erhobener Daten war es, einen möglichen Zusammenhang zwischen Operationsdauer und Morbidität zu beschreiben.
Material und Methoden: Innerhalb eines 9-Jahres-Zeitraums (1995-2003) wurden 953 kolorektale Eingriffe an unserer Klinik laparoskopisch beendet. Die Grenze zwischen langem und kurzem Eingriff wurde mit 180 Minuten festgelegt. Folgende Endpunkte wurden für beide OP-Dauer Kollektive analysiert: Diagnose, Komorbidität, abdominelle Voroperationen, intra- und postoperative Gabe von Erythrozytenkonzentraten, sowie Minor- und Major-Komplikationen. Statistische Berechnungen erfolgten mit Student`s t-, Mann-Whitney U-, Chi-Quadrat- und log-rank-Test (p<0,05 statistisch signifikant).
Ergebnisse: 443 (46,5%) Eingriffe wurden nach weniger als 180 Minuten beeendet, 510 (53,5%) dauerten länger als 3 Stunden.
Schlussfolgerung: Laparoskopische kolorektale Eingriffe bringen auch bei Operationszeiten von über 3 Stunden keine erhöhte Morbidität für den Patienten mit sich. Die Entscheidung zur Konversion sollte früh und konsequent getroffen werden, ein Abbruch des laparoskopischen Verfahrens aufgrund einer "zu langen" Operationszeit scheint unserer Ansicht nach nicht gerechtfertigt.