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123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

02. bis 05.05.2006, Berlin

Die Schwere Endokrine Orbitopathie ist mit persistierendem postoperativen Hypoparathyreoidismus assoziert

Meeting Abstract

  • corresponding author I. Hassan - Klinik für Viszeral-,Thorax- und Gefäßchirurgie Univeristätsklinikum Giessen und Marburg
  • M. Koller - Institut für theoritische Chirurgie Univeristätsklinikum Giessen und Marburg
  • S. Hoffmann - Klinik für Viszeral-,Thorax- und Gefäßchirurgie Univeristätsklinikum Giessen und Marburg
  • M. Rothmund - Klinik für Viszeral-,Thorax- und Gefäßchirurgie Univeristätsklinikum Giessen und Marburg
  • A. Zielke - Klinik für Viszeral-,Thorax- und Gefäßchirurgie Univeristätsklinikum Giessen und Marburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 02.-05.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgch5621

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2006/06dgch647.shtml

Veröffentlicht: 2. Mai 2006

© 2006 Hassan et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Nach operationen wegen eines Morbus Basedow (MB) kommt es häufiger als nach Schilddrüsenresektionen aus anderer ursache zu einem postoperativen Hypoparathyreoidismus. Die pathophysiologische Mechanismen hierfür sind unklar. Ziel dieser Studie war es herauszufinden, welche Risikofaktoren zum postoperativen Hypoparathyreoidismus nach bilateraler Schilddrüsenresektion bei MB führen.

Material und Methoden: Querschnittstudie von 153 Patienten, die zwischen 01/1987 und 01/2002 wegen MB an der Universitätsklinik Marburg operiert wurden. Die Beobachtungszeit lag im median bei 112 Monaten (Bereich 14-205 Monate). Das Alter der Patienten lag im median bei 36 Jahre (Bereich 10-75). Persistierender Hypoparathyreoidismus, definiert durch regelmäßige Kalzium und/oder Vitamin D-Substitution war der primäre Endpunkt der Untersuchung. Korrelationen zwischen Schwere der endokrinen Orbitopathie (EO) (>Grad 3 nach der NOSPECS-Klassifikation), Alter, Geschlecht und präoperativer Antikörperstatus wurden statistisch (t-Test und Mann-Whitney-test) ermittelt.

Ergebnisse: Der postoperative Hypoparathyreoidismus persistierte bei 12 Patienten (7,8%). Das Vorhandensein einer schweren EO zum Operationszeitpunkt korrelierte mit dem postoperativen Hypoparathyreoidismus (p<0,05). Ebenfalls zeigte sich eine signifikante Korrelation zwischen dem Alter der Patienten zum Operationszeitpunkt und dem postoperativen Hypoparathyreoidismus. Der Mittelwert des Alters der Patienten mit postoperativem Hypoparathyreoidismus lag bei 45,7 Jahren während der Durchschnittsalter der Patienten mit normalen postoperativen Serum-Calcium bei 37,1 Jahren lag (p=0,02). Das Restgewicht nach subtotaler Resektion betrug im Mittel 2,2g bei Patient mit postoperativen Hypoparathyreoidismus während dieses bei den Patienten mit normalen postoperativen Serum-Calcium bei 3,4 g lag (p=0,04). Es gab keine Korrelation zwischen persistierendem Hypoparthyreoidismus und Geschlecht der Patienten oder präoperativem Antikörperstatus.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass Patienten mit einer schweren EO zum Zeitpunkt der Operation vor allem im Klimakteriumsalter ein höhes Risiko zur Entwicklung eines postopeativen Hypoparathyreoidismus haben. Dies impliziert eine bisher nicht gekannte Rolle einer schweren EO zum Operationszeitpunkt. Bei älteren Patienten mit EO sollte sollte besonders auf intakte zurückgehaltene Nebenschilddrt geachtet und im Zweifelsfall grosszügig autotransplatiert werden.