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123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

02. bis 05.05.2006, Berlin

Indikationen und Ergebnisse der Hauttransplantation bei chronischen Wunden: Das „dermato-plastische Therapiekonzept“

Meeting Abstract

  • corresponding author R. Hierner - Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Universitätsklinikum Gasthuisberg, Katholische Universität Leuven
  • H. Degreef - Dermatologie, Universitätsklinikum St. Raphael, Katholische Universität Leuven
  • M. Flour - Dermatologie, Universitätsklinikum St. Raphael, Katholische Universität Leuven
  • P. Massagé - Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Universitätsklinikum Gasthuisberg, Katholische Universität Leuven
  • M. Garmyn - Dermatologie, Universitätsklinikum St. Raphael, Katholische Universität Leuven

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 02.-05.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgch4423

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2006/06dgch568.shtml

Veröffentlicht: 2. Mai 2006

© 2006 Hierner et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Im Kontext der Therapie chronischer Wunden kann die Hauttransplantation als unterstützende Massnahme der Epithelialisierung des Wundgrundes angesehen werden. Wundschluss bedeutet Infektionsprophylaxe und verminderter Verlust von Körperflüssigkeit. Für den klinischen Gebrauch hat sich die Einteilung der Hauttransplantate in Abhängigkeit von der Transplantatdicke (Spalthaut/Vollhaut), Geometrie (Punch, Meshn Sheat), Art (Eigen/Fremd), Natur (biologisch/artifiziell) und Transplantationstechnik bewährt.

Material und Methoden: In einer retrospektiven klinischen Studie wurden 50 Patienten der interdisziplinären dermato-plastischen Sprechstunde mit Hauttransplantation bei Ulcus cruris nachuntersucht. Es handelte sich um 36 Frauen und 14 Männer. Im Alter von 47 – 92 Jahren. Untersuchungskriterien waren: 1) Art und Anzahl von operativen Eingriffen, 2) Wundheilung, 3) Art und Anzahl von Komplikationen, 4) Erneutes Auftreten eines Ulcus cruris im Operationsgebiet und 5) subjektive Patientenzufriedenheit.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 117 operative Eingriffe durchgeführt (69 Wundbettkonditionierung, 56 autologe Hauttransplantationen, 2 Unterschenkelamputationen). Bei 30 Patienten konnte eine primäre, bei 14 Patienten eine subtotale und bei 4 Patienten eine partielle Wundheilung erzielt werden. Bei 4 Patienten trat im Spendergebiet eine behandlungsbedürftige Infektion auf. Im Empfängergebiet kam es bei 2 Patienten zu einer Nachblutung und bei 6 Patienten zu einer Infektion. Nach kompletter Abheilung des Ulcus trat ein Rezidiv im Operationsgebiet nach einem Jahr bei 11 und nach 2 Jahren bei 26 Patienten auf. Die subjektive Patientenzufriedenheit wurde von 18 Patienten mit sehr gut, 17 mit gut, 11 mit befriedigend und 4 mit schlecht angegeben.

Schlussfolgerung: Autologe und allogene Hauttransplantate können erfolgreich bei der Behandlung chronischer Wunden im Unterschenkelbereich eingesetzt werden. Erfolgt die Behandlung im Rahmen einer interdisziplinären Versorgung, können Komplikationen bei der Transplantatennahme und fixierung, sowie der Wundbettkonditioneierung, Nachbehandlung und Prävention deutlich verringert werden.