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123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

02. bis 05.05.2006, Berlin

Methodologische Qualität randomisierter, kontrollierter Studien in der laparoskopischen Chirurgie. Ergebnisse des systematischen Cochrane-Reviews

Meeting Abstract

  • corresponding author W. Schwenk - Universitätsklinik für Allgemein-, Visceral-, Gefäss- und Thoraxchirurgie, Charité Universitätsmedizin Berlin, Campus Mitte
  • J. Neudecker - Universitätsklinik für Allgemein-, Visceral-, Gefäss- und Thoraxchirurgie, Charité Universitätsmedizin Berlin, Campus Mitte
  • O. Haase - Universitätsklinik für Allgemein-, Visceral-, Gefäss- und Thoraxchirurgie, Charité Universitätsmedizin Berlin, Campus Mitte
  • J.M. Müller - Universitätsklinik für Allgemein-, Visceral-, Gefäss- und Thoraxchirurgie, Charité Universitätsmedizin Berlin, Campus Mitte

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 02.-05.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgch5004

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2006/06dgch507.shtml

Veröffentlicht: 2. Mai 2006

© 2006 Schwenk et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Randomisierte, kontrollierte Studien (RCT) und ihre systematischen Reviews mit Metaanalyse haben in der evidenzbasierten Medizin den höchsten Stellenwert. Dabei wird der methodologischen Qualität der einzelnen Studien oftmals keine ausreichende Aufmerksamkeit gewidmet.

Material und Methoden: Im Rahmen eines systematischen Reviews von RCT der Cochrane-Kollaboration zu Unterschieden im kurzfristigen postoperativen Verlauf nach laparoskopischen oder konventionellen kolorektalen Resektionen wurde die methodologische Qualität der einbezogenen RCT mit Hilfe des Evans und Pollock Scores (E&P: zunehmende Qualität von 0 – 100) und des Jadad-Scores (zunehmende Qualität von 0 – 5) bewertet. Zusätzlich wurde die Beschreibung der perioperativen Behandlung als klinisch relevantem Einflußfaktor auf den postoperativen Verlauf analysiert.

Ergebnisse: Die systematische Literaturrecherche identifizierte 25 Berichte RCT, deren methodologische Qualität analysiert wurde. Die methodologische Qualität der Studien war im Durchschnitt mäßig (E&P: 57 (+/- 14); Jadad: 2 (+/- 1). E&P- und Jadad-Scores waren hochsignifikant miteinander korreliert (r=0,788; p<0,001). Mit zunehmender Fallzahl (r=0,494; p=0,009) und Jahr der Publikation (r=0,427; p=0,03) nahm die methodologische Qualität der Studien etwas zu (Abbildung 1 [Abb. 1]). 48% der Manuskripte enthielt keine Daten zur Art der postoperativen Analgesie und in 67% der Studien wurde die Art der Laparotomie (also die Kontroll-Therapie) nicht beschrieben.

Schlussfolgerung: Die eindimensionale Beschreibung der Qualität klinischer Studien durch das Kriterium „randomisiert, kontrolliert“ ist unzureichend. Die kritische Beurteilung der methodologischen Qualität von RCTs sollte integraler Bestandteil jedes systematischen Reviews sein. Die methodologische Qualität der RCT im Bereich der laparoskopischen kolorektalen Chirurgie muss dringend verbessert werden.