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123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

02. bis 05.05.2006, Berlin

Fehlbildungen des Lymphsystems aus der Sicht des Lasertherapeuten

Meeting Abstract

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  • corresponding author M. Poetke - Abtlg. für Lasermedizin
  • P. Urban - Abtlg. für Lasermedizin
  • C. Philipp - Abtlg. für Lasermedizin
  • H.P. Berlien - Abtlg. für Lasermedizin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 02.-05.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgch5285

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2006/06dgch355.shtml

Veröffentlicht: 2. Mai 2006

© 2006 Poetke et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Lymphatische Gefäßfehler bieten ein vielfältiges Erscheinungsbild, abhängig von ihrer Lokalisation und ihrem kombinierten Auftreten mit Fehlbildung weiterer Gefäße. So erscheinen solitäre Formen als monozystische Veränderungen des Subkutangewebes, ausgedehnte Formen als multizystische Läsionen mit Infiltration umgebender Strukturen, aber auch Verdrängung oder Verlegung von Organen, wie das Lymphangiom colli. Andere Formen wie das Angiokeratom als kapillär-lymphatische Malformation, bleiben zumeist auf Kutis und Subkutis begrenzt. Tritt es kombiniert mit einer Fehlbildung des venösen Gefäßsystems auf, kann auch ein angioosteohypertrophes Syndrom, besser bekannt als Klippel-Trenaunay-Syndrom, beobachtet werden. All diese Erscheinungsformen können zu unterschiedlichen Komplikationen führen. Am häufigsten werden Blutungen, aber auch rezidivierende Infektionen beobachtet. Bei ausgedehnten lymphatischen Malformationen im Kopf- Halsbereich ist es die Verlegung des Larnyx, die in vielen Fällen zur Anlage eines Tracheostomas führt.

Material und Methoden: Seit 1998 haben wir 128 Patienten mit lymphatischen Malformationen laserchirurgisch behandelt. Mehr als 50% der Befunde waren im Kopf-Halsbereich lokalisiert. Ein Teil der Kinder war bereits extern voroperiert und mit einem Tracheostoma und einer PEG versorgt. So unterschiedlich die Erscheinungsformen bei lymphatischen Malformationen sind, so unterschiedlich war auch die Laserbehandlung ausgerichtet, die als Ziel die Behebung bestehender Komplikationen oder Beschwerden beeinhaltet. Kutan/subkutane Manifestationen angiokeratotischer Befunde wurden entweder mit dem CO2-Laser abgetragen oder mit dem Nd:YAG-Laser (1064 nm) in situ koaguliert. Bei Beteiligung der Mukosa erfolgte eine direkte Nd:YAG-Laserbekoagulation der hämorrhagischen Lymphzysten mittels bare fibre, was bei Befall des Larynx nur endoskopisch möglich war. Größere zystische Befunde wurden in interstitieller Technik mittels Nd:YAG-Laser unter farbkodierter duplexsonographischer Kontrolle behandelt.

Ergebnisse: In allen Fällen konnte eine deutliche Besserung der Beschwerden bzw. bestehende Komplikationen wie Blutungen oder rezidivierende Infektionen behoben werden, eine vollständige Rückbildung war bei diesem Krankheitsbild nicht möglich.

Schlussfolgerung: Durch die Laserbehandlung steht heute eine Behandlungsform zur Verfügung, die eine individuelle Ausrichtung der Therapie über unterschiedliche Zugangswege ermöglicht.