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123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

02. bis 05.05.2006, Berlin

Fall eines großen Aneurysmas der Vena lienalis bei lieno-lienaler AV-Fistel nach posttraumatischer Splenektomie - Therapie und Komplikationsmöglichkeiten

Meeting Abstract

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  • corresponding author J. Rudolph - Klinik für Gefäßchirurgie und Nierentransplantation der Universität Düsseldorf
  • K.M. Balzer - Klinik für Gefäßchirurgie und Nierentransplantation der Universität Düsseldorf
  • G. Fürst - Klinik für Diagnostische Radiologie der Universität Düsseldorf
  • W. Sandmann - Klinik für Gefäßchirurgie und Nierentransplantation der Universität Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 02.-05.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgch5721

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2006/06dgch196.shtml

Veröffentlicht: 2. Mai 2006

© 2006 Rudolph et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Lieno-lienale Fisteln sind eine seltene Komplikation vor allem nach traumatischer Splenektomie. Selten führen sie zur portalen Hypertension oder einem Aneurysma der Vena lienalis. Der AV-Fistelverschluss mittels interventioneller Embolisation gilt als Therapie der Wahl.

Material und Methoden: Wir berichten über eine 34-jährige Patientin, die aufgrund einer posttraumatischen Splenektomie im Kindesalter eine AV-Fistel der Milzgefäße mit großem Vena lienalis Aneurysma entwickelt hatte. Sekundäre Zeichen der portalen Hypertension bestanden nicht.Ein radiologisch-interventioneller Embolisationsversuch scheiterte aufgrund des hohen Fistelvolumens. Zusätzlich kam es zu einer Abschwemmung von Metallcoils in das Leberparenchym.Wir entschlossen uns daher zur operativen Ligatur der Fistel.

Ergebnisse: Nach erfolgreichem Fistelverschluss zeigte sich in der postoperativen Bildgebung ein Thrombus im linken Pfortaderast und eine nunmehr partielle Aneurysmathrombosierung. Unter therapeutischer Antikoagulation kam es nachfolgend zu einer Normalisierung der Leberenzyme und Rekanalisation des linken Pfortaderastes. Das venöse Aneurysma zeigte sich in der abschließenden Bildgebung vollständig thrombosiert und größenregredient.

Schlussfolgerung: AV-Fisteln der Milzgefäße sollten bei hohem Fistelvolumen primär der chirurgischen Behandlung zugeführt werden. Liegt zusätzlich ein Aneurysma der Vena lienalis vor muß, zur Vermeidung einer Embolisation in die Pfortader, die Aneurymaausschaltung durch eine proximale Ligatur der Vena lienalis erwogen werden.