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123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

02. bis 05.05.2006, Berlin

Therapie der CED - Schnittstelle der Königsdisziplinen

Meeting Abstract

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  • corresponding author N. Slavova - Chirurgische Klinik I, CBF, Charité
  • A.J. Kroesen - Chirurgische Klinik I, CBF, Charité
  • H.J. Buhr - Chirurgische Klinik I, CBF, Charité

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 02.-05.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgch5282

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2006/06dgch122.shtml

Veröffentlicht: 2. Mai 2006

© 2006 Slavova et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Behandlung der chronisch- entzündlichen Darmerkrankungen ist primär konservativ und weiterhin symptomatisch. Die dynamische Entwicklung neuer Therapie-Konzepte und Substanzen erweitert die Behandlungsmöglichkeiten mittels Kombinationstherapie. Aktuelle Datenlage deutet auf erhöhten Einsatz von Immunsuppressiva, dennoch konstanter Bedarf an chirurgischer Therapie.

Material und Methoden: Es wurden 1252 Patienten mit CED von 1995 bis 2005 retrospektiv erfaßt. Bei 348 Patienten mit C.ulcerosa wurde aufgrund einer fulminanten therapierefraktären Kolitis eine Ileoanalen-J-Pouchanlage durchgeführt. Bei 804 Patienten mit M.Crohn war eine chirurgische Therapie dringend indiziert und wie folgend durchgeführt: 49,4% - Darmresektion, 8% Stoma-Anlage, 6,5% Strikturoplastik. Als minor Komplikationen wurden konservativ beherrschbare Infekte definiert, als major Komplikationen wurden die aufgeführt, bei den eine chirurgische Revision erforderlich wurde.

Ergebnisse: 232 Patienten mit therapierefraktärem C.ulcerosa wurden preoperativ nur mit Steriode behandelt, die Komplikationsrate in der Gruppe lag bei 9% für minor-Komplikationen und 13% major- Komplikationen. Bei 116 Patienten wurde preoperativ eine zwei- bis dreifache Kombination von Immunsuppressiva ausgereizt. Komplikationslosen Verlauf konnte bei 29% der Gruppe erreicht werden, 71% entwickelten postoperativ Komplikationen. In 32 % lag nur eine minor- Komplikation vor, 68% entwickelten eine major- Komplikation in 3.4% (4 Patienten) mit letalen Folge. Von den 804 Patienten mit M.Crohn war bei 481 Laparotomie mit Darmeingriff (33% Ersteingriff) notwendig. 10,6% der Patienten waren preoperativ stark immunsupprimiert, davon 100% der Patienten entwickelten minor- Komplikationen, 92% entwickelten eine major-Komplikation mit chirurgischem Handlungsbedarf.

Schlussfolgerung: Der maximale Einsatz von immunsupprimiernden Medikamenten in der Behandling von therapierefraktären CED führt zu erhöhtem periopertaiven Risiko, kompliziertem postoperativen Verlauf und einer erhöhten Morbidität. Das Therapie - Konzept sollte interdisziplinär von Chirurgen und Gastroenterologen gemeinsam entworfen werden, um Nutzen und Risiken einer Eskalierung der Immunsuppression abzuwägen und den peri- und postoperativen Komplikationen entgegenzuwirken.