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Cidofovirtherapie bei Polyomavirus assoziierter Nephropathie nach Nieren und kombinierter Pancreas-/Nierentransplantation
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Veröffentlicht: | 2. Mai 2006 |
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Einleitung: Die Polyomavirusinfektion der Transplantniere führt durch eine interstitielle Nephritis zur Transplantdysfunktion und häufig zum frühzeitigen Funktionsverlust. Bis auf eine Reduktion der Immunsuppression existieren keine etablierten Therapiemöglichkeiten. Eine virusstatische Therapie mit Cidofovir wurde in Einzelfallberichten beschrieben.
Material und Methoden: In den Jahren 2000 bis 2005 wurden am Transplantionszentrum Bochum 148 simultane Pancreas-/Nierentransplantionen (SPK) und 374 Nierentransplantionen (KTA), sowie 18 isolierte Pancreastransplantationen durchgeführt. In einer retrospektiven Analyse wurden Risikofaktoren, Häufigkeit, Verlauf und Therapieergebnisse von Polyomavirus assoziierten Nephropathien (PAN) untersucht.
Ergebnisse: Insgesamt wurden acht Polyomavirusinfektionen histologisch gesichert. Drei PAN traten nach SPK, fünf nach KTA auf. Alle Patienten mit PAN erhielten eine Antikörperinduktion mit ATG gefolgt von Steroiden, Tacrolimus (8-12ng/ml) und MMF 2g/d. Alle PAN-Patienten waren männlich.Im Durchschnitt traten die PAN 13,1± 6,1 Monate nach Transplantation auf.Drei Patienten erhielten eine Antikörpertherapie mit Pentaglobin® und wurden auf eine Rapamune (8-12ng/ml) basierte Immunsuppression umgestellt. Ein Patient wurde auf Cyclosporin umgestellt, bei einem weiteren Pat. die MMF-Therapie beendet und Tacrolimus reduziert(3-5ng/ml). Drei Patienten wurden 6 Monate mit Cidofovir behandelt, MMF abgesetzt und Tacrolimus reduziert (3-5ng/ml). Alle Patienten ohne Cidofovirtherapie waren im Mittel 10,2±5,3 Monate nach Diagnose der PAN erneut dialysepflichtig. Die Cidofovir therapierten Patienten sind im Mittel 14±9,8 Monate nach Diagnosestellung einer PAN dialysefrei. Das mittlere Serumkreatinin liegt bei 2,46±1.1 mg/dl.
Schlussfolgerung: Die additive Therapie mit Cidofovir bei Polyomavirus assoziierter Nephropathie, scheint der alleinigen Reduktion der Immunsuppression überlegen zu sein.