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Lebertransplantation für Patienten mit hepatozellulärem Karzinom-Eine unizentrische Analyse von 96 Fällen
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Veröffentlicht: | 2. Mai 2006 |
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Einleitung: Die Lebertransplantation (LTx) hat sich als geeignete Behandlungsmethode für das hepatozelluläre Karzinom (HCC) etabliert. Leider werden die Ergebnisse durch die langen Wartezeiten auf ein geeignetes Transplantat negativ beeinflusst. Daher wird die Lebendspende-Lebertransplantation (LDLTx) für Patienten mit HCC in Zirrhose zunehmend diskutiert.
Material und Methoden: In unserem Zentrum wurden in den Jahren 1998-2005 96 Patienten (70 Männer und 26 Frauen mit einem mittleren Alter von 54 Jahren) mit histologisch gesichertem HCC lebertransplantiert. 47 Patienten erhielten eine Vollorgan-, 7 eine Split-Leber- und 42 eine Leberlebendspende-Transplantation. Vor der LTx war bei 27 Patienten eine Chemoembolisation und bei 17 Patienten eine radiofrequenzinduzierte Thermoablation als überbrückende Tumortherapie durchgeführt worden. Sechs Patienten erhielten eine LTx wegen eines HCC-Rezidivs nach vorheriger Leberresektion. Die mittlere Wartezeit zur LTx war 105 Tage für die ganze Serie bzw. 172 Tage für die Patienten, die keine Lebendspende erhielten. 48 Patienten (50%) erfüllten die Milano Kriterien anhand der präoperativen radiologischen Diagnostik. Die der Leberzirrhose zugrunde liegende Erkrankung war in den meisten Fällen eine Hepatitis C Infektion (40%), gefolgt von Hepatitis B Infektion (27%) und äthyltoxischer Genese (10%).
Ergebnisse: Aktuell leben 65 Patienten (68%) nach einer mittleren Beobachtungszeit von 26 Monaten. Nach LTx beträgt das kalkulierte 1- und 3- Jahresüberleben 82% und 73% (gesamte Serie). Folgende Tumorstadien lagen bei den explantierten Lebern vor: (UICC, 6. Klassifikation): I (n=38), II (n=29), IIIA (n=24) und IIIB (n=5). Anhand der pathologischen Aufarbeitung der explantierten Lebern lag bei 44 Patienten die Indikationsstellung innerhalb der Milano Kriterien. Die Überlebensraten waren nicht signifikant unterschiedlich zwischen Transplantation mit einem Leichenorgan oder einer Lebendspende. Auch fand sich bei den Überlebenszeiten kein statistischer Unterschied zwischen Patienten innerhalb und außerhalb der Milano Kriterien. Bisher trat bei 10 Patienten nach LTx ein Tumorrezidiv auf. Das mittlere Rezidiv-freie-Überleben beträgt 25 Monate. Das tumorfreie Überleben war für Patienten innerhalb der Milano Kriterien signifikant besser als bei den Patienten außerhalb der Milano Kriterien (p=0.0211).
Schlussfolgerung: Die Lebertransplantation ist eine gute Therapieoption für Patienten mit hepatozellulärem Karzinom. Obwohl anhand unserer Daten zur Zeit kein Überlebensunterschied zwischen Patienten innerhalb und außerhalb Milano Kriterien ergeben ist, ist das Rezidiv-freie-Überleben signifikant schlechter für die Patienten, die die Milano Kriterien übertrafen. Bei einem 5-Jahres-Überleben von 55% bei Patienten außerhalb der Milano Kriterien existiert noch eine erweiterte Indikationsstellung zur Lebertransplantation bei Patienten mit HCC außerhalb dieser Kriterien, die durch eine Lebendspende erreicht werden kann.