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123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

02. bis 05.05.2006, Berlin

120 endoskopische zervikale Schilddrüsenresektionen - Chronologie einer Entwicklung

Meeting Abstract

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  • corresponding author F.G. Messenbäck - Abteilung Chirurgie, Krankenhaus Schwarzach
  • A. Gruber - Abteilung Chirurgie, Krankenhaus Schwarzach
  • P. Metzger - Abteilung Chirurgie, Krankenhaus Schwarzach

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 02.-05.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgch4449

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2006/06dgch034.shtml

Veröffentlicht: 2. Mai 2006

© 2006 Messenbäck et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Eingriffe an der Schilddrüse gehören mit zu den am häufigsten durchgeführten Operationen. Eine der Hauptindikationen für die Chirurgie sind Knotenbildungen wie kalte Knoten und autonome Adenome. Zur Erbringung eines Dignitätsbeweises ist immer noch die Chirurgie, meist in Form einer Hemithyreoidektomie, gefordert. Beim konventionellen Zugang zur Entfernung auch kleiner Schilddrüsenlappen mit solitären Knoten war bisher der Kragenschnitt nach Kocher die Incision der Wahl. Die Präparation des cranialen Pols und des dorsalen Bereiches bedingt eine entsprechende Größe dieser Incision, die neben Haut und Subcutangewebe auch Platysma, Faszia colli superficialis, Fascia colli media und die vorderen Halsvenen betrifft. Selbst nach ungestörter Wundheilung können kosmetisch ungünstige Verhältnisse in einem Körperbereich entstehen, der den Blicken anderer direkt preisgegeben ist.

Material und Methoden: Indikationen: einseitiger Knoten < 3cm Technik: I. Endoskopische Lobektomie, Endoskopische Resektion: die Operation wird rein endoskopisch komplettiert, das Präparat über eine laterale Incision mit Hilfe eines Bergesäckchens geborgen. II. Videoassistierte Lobektomie: 1. Endophase: Mobilisierung von unterem und oberem Pol und die Durchtrennung des Isthmus geschehen endoskopisch, der dorsale Bereich wird soweit präpariert, wie dies ohne wesentliches Risiko möglich ist. 2. offene Phase: Luxierung des mobilisierten SD-Lappens durch gering erweiterte laterale Incision , Fertigstellung der Operation durch Präparation des dorsalen Bereiches und des N. recurrens über die Miniincision.

Ergebnisse: Von März 2001 bis August 2005 wurde an unserer Abteilung bei 120 Patienten eine endoskopische Lobektomie durchgeführt. Der Zugang erfolgte immer zervikal über zwei 5 mm und über ein bis zwei 2 mm Troikare. Eine Recurrensparese zu Beginn dieser Serie war Folge einer Fehlinterpretation anatomischer Strukturen durch videoendoskopische Sicht. Alle Operationen wurden nach oben beschriebener Technik zu Ende geführt. Die kosmetischen Ergebnisse, der Hauptgrund für die Anwendung dieser Technik, sind sehr zufriedenstellend.

Schlussfolgerung: Wie auch bei anderen minimal invasiven Zugängen besteht auch bei Operationen im Halsbereich die Option auf bessere Kosmetik in Bezug auf Wundgröße, Wundlage und Schonung der Verschiebeschichten wie Halsfaszien und Platysma. Erfahrung in offener Strumachirurgie und in minimal invasiver Chirurgie vorausgesetzt ist diese Operationsmethode bei zwar verlängerte Operationsdauer, doch mit mit identen Materialkosten wie in der konventionellen Schilddrüsenchirurgie realisierbar.