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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Fast Track Surgery in der Kinderchirurgie : Bedeutung für die Pflege

Meeting Abstract

  • corresponding author B. Laupichler - Abtl. Kinderchirurgie, Medizinische Hochschule Hannover
  • E. Besemer-Strunz - Abtl. Kinderchirurgie, Medizinische Hochschule Hannover
  • M. Reismann - Abtl. Kinderchirurgie, Medizinische Hochschule Hannover
  • M. v. Kampmann - Abtl. Kinderchirurgie, Medizinische Hochschule Hannover
  • A. Schmidt - Abtl. Kinderchirurgie, Medizinische Hochschule Hannover
  • D. Huber - Abtl. Anästhesiologie Medizinische Hochschule Hannover
  • A. Krause - Abtl. Qualitäts und Risiko Management Medizinische Hochschule Hannover
  • B. Ure - Abtl. Kinderchirurgie, Medizinische Hochschule Hannover

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch3338

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2005/05dgch542.shtml

Veröffentlicht: 15. Juni 2005

© 2005 Laupichler et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Soll die Institution Krankenhaus in Zukunft unter den Aspekten von Qualität, Humanität und Wirtschaftlichkeit arbeiten, die ärztliche und pflegerische Behandlung und Versorgung der Patienten sich durch Professionalität und Effizienz in der Krankenversorgung auszeichnen, müssen neue Wege beschritten werden und Strukturveränderungen im vorstationären und stationären Bereich erfolgen. Neue Techniken und Methoden machen die Fast Track Surgery in der Kinderchirurgie möglich, wobei Behandlungspfade und schonende Operationstechniken zur Anwendung kommen.

Material und Methoden

Bei sechs Eingriffen wird zurzeit Fast Track Surgery in der Abteilung Kinderchirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover durchgeführt: Anderson-Hynes-Nierenbeckenplastik, Darmanastomosen, Fundoplikatio, Hypospadiekorrektur und Nephrektomie. Die Konzepte der Fast Track Surgery beinhalten minimal invasive Verfahren, eine optimale Schmerztherapie, Vermeidung von Sonden, Kathetern oder Drainagen, sofortigen Nahrungsaufbau und Mobilisation. Alle Patienten, bei denen einer der oben genannten Eingriffe geplant war, wurden in dem Zeitraum von Juni bis September 2004 prospektiv in der Studie erfasst.

Ergebnisse

50 Patienten im Alter von 6,3 bis 4,8 Jahren waren in der Studie vertreten, davon waren 34 (68%) für das Vorgehen nach Fast Track geeignet.Die postoperative Verweildauer betrug im Mittel 4,4 bis 3,6 Tage und in der Fast Track Gruppe 1 bis 2,6 Tage in Abhängigkeit vom Eingriff und war somit deutlich kürzer als nach herkömmlichem Vorgehen.Diese kurze Verweildauer war mit einer erhöhten Belastung der Pflege verbunden. Die kleinen Patienten wurden früh mobilisiert und der Nahrungsaufbau begann am OP Tag. Dadurch bestand eine hohe Zufriedenheit und Bereitschaft der Eltern zur kooperativen Pflege und Versorgung der Kinder mit dem pflegerischen Personal.

Schlussfolgerung

Vor der Fast Track Studie waren die Kinder bei einem Eingriff nach Anderson-Hynes-Nierenbeckenplastik in der Regel für 9 Tage stationär aufgenommen. Im Rahmen der Studie betrug die Verweildauer nur noch 2,6 Tage. Postoperative Fast Track Nursery zeichnet sich durch kurze, aber hohe zeitintensive Arbeitsdichte aus verbunden mit einer professionellen und strukturierten Pflege. Eine spezielle, zielgerichtete Anleitung und Unterweisung der Eltern ist notwendig und zeitaufwendig, um einen Vereinbarungskonsens in der postoperativen Zeit herzustellen. Somit ist die postoperative Pflege und Krankenbeobachtung eines Kindes nach einem Fast Track Eingriff mit einem höheren Zeitwert belegt und fordert in der Aufwandgegenüberstellung eine größere Personaldichte in der Pflege.