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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Radiofrequenzablation maligner Lungentumore - sinnvoll?

Meeting Abstract

  • corresponding author W. Jungraithmayr - Abteilung für Thoraxchirurgie, Uniklinikum Freiburg
  • O. Schäfer - Abteilung für Röntgendiagnostik, Uniklinikum Freiburg
  • J. Hasse - Abteilung für Thoraxchirurgie, Uniklinikum Freiburg
  • B. Passlick - Abteilung für Thoraxchirurgie, Uniklinikum Freiburg
  • E. Stoelben - Abteilung für Thoraxchirurgie, Uniklinikum Freiburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch2529

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2005/05dgch529.shtml

Veröffentlicht: 15. Juni 2005

© 2005 Jungraithmayr et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Die Radiofrequenzablation (RFA) ist ein minimal invasives Verfahren, welches in der Behandlung maligner Lebertumoren etabliert ist. Die Methode könnte auch bei Patienten mit malignen Lungentumoren Anwendung finden, die aus funktionellen Gründen von einer Operation ausgeschlossen werden müssen. Bisher liegen allerdings wenig Daten über den Einsatz der RFA bei malignen Lungentumoren vor.

Material und Methoden

Zwischen November 2001 und Januar 2004 wurden 11 maligne Lungentumoren mit RFA behandelt. Die Indikation zur RFA ergab sich aus unzureichender pulmonaler Reserve sowie aufgrund relevanter Nebendiagnosen.

Ergebnisse

Es wurden 11 Herde bei 10 Patienten mittels RFA behandelt. Die behandelten Tumore waren primäre, nicht-kleinzellige Karzinome der Lunge (n = 9) sowie Metastasen von nicht-kleinzelligen Karzinomen (n = 2). Frühkomplikationen der RFA waren Pneumothorax, hämorrhagischer Pleuraerguß, bronchopleurale Fistel und Perikarditis. Als Spätkomplikation trat 2 Wochen nach RFA eine Pneumonie mit protrahiertem Verlauf auf. Kein Patient verstarb in Zusammenhang mit dem Eingriff. Nach einem mittleren Follow-up von 12 Monaten sind 5 Patienten verstorben. 5 Patienten leben, davon 2 Patienten ohne Tumorrezidiv.

Schlussfolgerung

Die RFA bei Patienten mit Lungentumoren ist technisch durchführbar. Möglicherweise ist es eine therapeutische Alternative für Patienten mit lokalisierten Tumoren, die inoperabel sind. Allerdings ist in dieser Serie die Morbidität des Verfahrens, gemessen an der Invasivität, hoch. Deweiteren ist die Patientenzahl noch gering, so dass lediglich eine vorläufige Aussage bezüglich der onkologischen Langzeitergebnisse gemacht werden kann.