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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Langzeitverläufe bei Kindern mit Kollagen-Implantaten (CI) zum Verschluss von angeborenen Bauchwanddefekten

Meeting Abstract

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Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch2668

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2005/05dgch482.shtml

Veröffentlicht: 15. Juni 2005

© 2005 Waldschmidt.
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Gliederung

Text

Einleitung

Der primäre einzeitige Bauchdeckenverschluss ist bei den großen Omphalozelen nicht immer möglich. Wir verwenden seit mehr als 30 Jahren für den Verschluss dieser großen Defekte Kollagen-Implantate (CI). Über die Spätergebnisse von 61 Kindern, die 1972-1992 operiert worden sind, soll berichtet werden.

Material und Methoden

Von 1972-1992 haben wir bei 83 Neugeborene mit angeborenen Bauchwanddefekten die CI angewandt. 4 Kinder sind verstorben (1 Trisomie 13, 1 begleitende CDH, 2 DIC bei Sepsis). Von den 79 überlebenden Kindern konnten 61 nachuntersucht werden. 34x lagen Omphalozelen vor, 21x Gastroschisis, 3x Blasenextrophie, 1x VI-Fissur, 2x Prune-Belly-Syndrom. Die Nachuntersuchung erfolgte 9-18 Jahre postoperativ, im Mittel 14 Jahre.

Ergebnisse

Zweitoperationen sind bei 17 Kindern notwendig gewesen. 8x waren es Folgeoperationen an der Bauchdecke, 3x lag ein Ileus vor, 1x eine Fistel und 5x musste wegen anderer Erkrankungen operiert werden (2x CDH, 1x Duodenalatresie, 2x Genitalkorrektur). Komplikationen waren Sequestrationen des Implantats (3), Infektionen (3), Nahtdehiszenz (1). Sie traten nur bei den Neugeborenen auf, bei denen die Haut über dem Implantat nicht verschlossen werden konnte.

Schlussfolgerung

In dem 20-Jahres Zeitraum haben wir von 1972-1992 bei ¼ der Neugeborenen mit angeborenen Bauchwanddefekten ein Kollagen-Implantat verwendet. Seit 1992 ist wegen der vorgezogenen Sektio bei der Gastroschisis und der Silo-Technik bei den Omphalozelen die Indikation zum Implantat zwar seltener geworden, jedoch ist aufgrund unserer guten Langzeitergebnisse im Bedarfsfall die Kollagen-Implantation als die Methode der Wahl zu empfehlen.