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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Management kindlicher Nierenverletzungen nach stumpfem Bauchtrauma

Meeting Abstract

  • corresponding author A. Krix - Kinderchirurgie Universitätsklinikum Mannheim
  • L.M. Wessel - Kinderchirurgische Klinik, Universität Schleswig-Holstein, Campus Lübeck
  • S. Hosie - Kinderchirurgie Universitätsklinikum Mannheim
  • H. Wirth - Kinderchirurgie Universitätsklinikum Mannheim
  • S. Loff - Kinderchirurgie Universitätsklinikum Mannheim
  • I. Jester - Kinderchirurgie Universitätsklinikum Mannheim
  • K.-L. Waag - Kinderchirurgie Universitätsklinikum Mannheim

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch3061

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2005/05dgch374.shtml

Veröffentlicht: 15. Juni 2005

© 2005 Krix et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Im Rahmen eines stumpfen Bauchtraumas im Kindesalter treten gelegentlich Nierenverletzungen auf. In einer retrospektiven Studie wurden die Häufigkeit kindlicher Nierenverletzungen nach stumpfem Bauchtrauma in unserem Patientenkollektiv, sowie die erforderlichen diagnostischen und therapeutischen Schritte untersucht.

Material und Methoden

Seit 1976 wurden 408 Patienten aufgrund eines stumpfen Bauchtraumas stationär behandelt. Die bis 1983 zur Diagnostik verwendete Peritoneallavage wurde im Folgenden durch die Sonographie ersetzt. Als Screening-Untersuchung wurde am häufigsten die Urinanalytik verwendet. Gezielt kamen i.v.-Urographie, CT und MRT zur Anwendung. Die Klassifikation der Nierenverletzungen erfolgte entsprechend dem „organ injury scaling“ (OIS) nach 5 Schweregraden.

Ergebnisse

Insgesamt wurden 84 signifikante intraabdominelle Verletzungen bei stumpfem Bauchtrauma gefunden, davon 79 mit Nierenverletzungen. Diese gliederten sich in 38 Kontusionen (Grad 1 OIS), 25 entsprachen Grad 2 (Hämatom bzw. Lazeration <1 cm), 8 Grad 3 (Lazeration ohne Urinaustritt), 7 Grad 4 (Lazeration mit Kelchbeteiligung bzw. vaskuläre Läsion), und 1 Grad 5 (Nierenzertrümmerung bzw. Devaskularisation). Als zuverlässige diagnostische Maßnahmen erwiesen sich im Screening und in der Verlaufskontrolle die Sonographie und die Urinanalyse. Ab Grad 2 stellten das CT und MRT die zuverlässigsten diagnostischen Instrumente dar. Bei fehlender Perfusion im MRT oder CT war eine Angiographie indiziert. Eine operative Therapie war lediglich ab Grad 4 notwendig, davon konnten 4 Patienten organerhaltend operiert werden.

Schlussfolgerung

Im Zuge der Abklärung des stumpfen Bauchtraumas mit Nierenverletzungen im Kindesalter ermöglichen die Sonographie des Harntraktes und die Urinanalyse eine adäquate Diagnostik und Verlaufskontrolle. Ab Grad 2 OIS führt das CT oder MRT zur Diagnosesicherung. Bei einer selten indizierten Operation können die meisten Patienten organerhaltend operiert werden.