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Einfluss von Blut auf die Wirksamkeit von Phospholipiden zur Adhäsionsprophylaxe
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Veröffentlicht: | 15. Juni 2005 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Additive Maßnahmen sind erforderlich um postoperative peritoneale Adhäsionen zu vermeiden und daraus erwachsende Morbidität und Mortalität zu verhindern. Phospholipide haben sich in verschiedenen Modellen als wirksam erwiesen. Als flüssige Barriere bilden sie einen feinen Film über die Serosa und minimieren die Bildung von Verklebungen. In der Klinik sind Blutreste nach Operationen nicht zu vermeiden. Einige zur Adhäsionsprophylaxe untersuchte Substanzen verlieren ihre Wirkung bei vorhandenen Blutresten. In der vorliegenden Studie wurde untersucht, ob Phospholipide in verschiedenen Konzentrationen unter dem Einfluss von Blut in der Abdominalhöhle ihre Wirksamkeit zur Adhäsionsprophylaxe entfalten.
Material und Methoden
40 Chinchilla Kaninchen wurden median laparotomiert und Coekum sowie laterale Bauchwand standardisiert druckkontrolliert deserosiert. Die Tiere wurden randomisiert 4 Gruppen zugeteilt. Bei 50% der Tiere wurde Blut (1,5 ml / kg KG) zur Simulation einer Blutungskomplikation hinzugegeben. Die Operation wurde nach Instillation von entweder 0,9% NaCl oder 3% Phospholipide in konstantem Volumen (5 ml / kg KG) beendet. Am 10. Tag wurden die Tiere paramedian relaparotomiert und die Adhäsionsflächen nach sorgfältiger Lösung sämtlicher Adhäsionen die Flächen mittels computergestützter Planimetrie vermessen. Die Adhäsionen wurden histologisch aufgearbeitet.
Ergebnisse
Der Median der Adhäsionsflächen in der NaCl Gruppe ohne Blut lag bei 68,72mm². Unter Zugabe von Blut lag der Median bei 147,68mm². In der Phospholipid Gruppe betrug die mediane Verwachsungsfläche 9,35mm². In der Gruppe Phospholipide plus Blut lag der Median bei 11,95mm². Die Unterschiede zwischen der jeweiligen NaCl und Phospholipid Gruppe sind signifikant. Histologisch fanden sich keine Unterschiede zwischen den Gruppen.
Schlussfolgerung
Die Ergebnisse belegen die Wirksamkeit der Phospholipide. Durch das Vorhandensein von größeren Mengen Blut wird die adhäsionsprophylaktische Wirkung nicht beeinflusst. Damit qualifizieren sich Phospholipide für den Einsatz in klinische Studien.