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Operative Ergebnisse nach thorako-abdomineller Aortenrekonstruktion
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Veröffentlicht: | 15. Juni 2005 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Rupturgefährdete thorako-abdominelle Aortenaneurysmen (TAAA) werden auch heute im Zeitalter der endovaskulären Aneurysma-Chirurgie nach wie vor durch eine offene thorako-abdominellen Aortenrekonstruktion versorgt. Je nach Ausmaß der Aneurysma-Erkrankung besteht dabei ein unterschiedliches Letalitäts- beziehungsweise Paraplegie-Risiko. Zielsetzung dieser retrospektiven Untersuchung ist, perioperative Risiken und Langzeitergebnisse der operativen Therapie des TAAA zu evaluieren.
Material und Methoden
Im Zeitraum von 04/92-08/04 wurde bei 59 Patienten aufgrund eines TAAA eine thorako-abdominelle Aortenrekonstruktion durchgeführt. Bei allen Patienten erfolgte dabei ein Zugang nach Crawford. Die Verteilung der Aneurysma-Typen war wie folgt: Typ 1 n=4; Typ 2 n=17; Typ 3 n=14; Typ 4 n=24. Die Erhebung und Analyse der Daten dieser Patienten erfolgte retrospektiv. Die perioperativen Daten werden im Median±(Q75-Q25)/2 präsentiert.
Ergebnisse
Das Alter lag bei 68±5,8 Jahren (Geschlecht: m=39; w=20). 20 Patienten wurden notafallmäßig im Stadium der Ruptur versorgt. Die Operationszeit lag bei allen Patienten bei 285±45min. Postoperativ zeigte sich bei 37,3% (n=22) temporäre neurologische Ausfälle, bei 8,5% (n=5) eine persistierende Paraplegie der unteren Extremität. Intraoperativ verstarb kein Patient. Die 30-Tage-Mortalität betrug bei den elektiv operierten Patienten 12,8% (n=5), 50% (n=10) bei den Patienten im Stadium der Ruptur. Die Langzeitergebnisse zeigten bei den elektiv operierten Patienten eine 5-Jahres-Überlebensrate von 65,1% versus 31,0 % bei den Patienten im Stadium der Ruptur des TAAA.
Schlussfolgerung
Nach wie vor stellt die offene Versorgung eines TAAA ein hohes operatives Risiko für den Patienten dar, besonders im Stadium der Ruptur. Direkt postoperativ zeigt sich ein sehr hohes Risiko für die Entwicklung neurologischer Ausfälle, welche sich aber weitestgehend zurückbilden. Eine Senkung der Komplikations- und Mortalitätsrate ist besonders durch eine spezifische Patientenselektion möglich.