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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Das Gallensteinleiden - Klinische Ablaufpfade im fachübergreifenden Behandlungskonzept

Meeting Abstract

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  • corresponding author N. Weigert - Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie BG Kliniken Bergmannstrost Halle, Halle, Deutschland
  • I. Wiesner - Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie BG Kliniken Bergmannstrost Halle, Halle, Deutschland
  • F. Pilz - Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie BG Kliniken Bergmannstrost Halle, Halle, Deutschland
  • J. Zaage - Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie BG Kliniken Bergmannstrost Halle, Halle, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch3444

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2005/05dgch010.shtml

Veröffentlicht: 15. Juni 2005

© 2005 Weigert et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Vom 1.1.2000 bis 31.12.2003 operierten wir 578 Patienten an der Gallenblase. Primär wurden in der Medizinischen Klinik 155 (26,8%) Patienten diagnostiziert und therapiert, wovon 121 (78,7%) im Rahmen des therapeutischen Splittings bei Verdacht auf Choledocholithiasis eine ERCP bzw. EPT erhielten. Unter dem Kostendruck der DRG- Bedingungen zeigt sich, dass wir bestrebt sein müssen, die Cholezystektomie möglichst in einer Krankenhausverweildauer nahe der unteren Grenzverweildauer durchzuführen. Somit besteht Handlungsbedarf, die diagnostischen und therapeutischen Abläufe in der Zusammenarbeit aller beteiligten Fachgebiete (Innere Medizin, Anästhesie, Radiologie und Chirurgie) zeitlich zu optimieren und dennoch patientenbezogen durchzuführen.

Material und Methoden

Neben der engeren Verknüpfung zwischen der Endoskopie- und der OP-Abteilung entschlossen wir uns im August 2003 einen standardisierten Ablaufpfad für die Cholezystektomie zu erstellen. Wir entwickelten ein Kurvenblatt für die „Pfadgalle“, in dem mit deutlich reduziertem Aufwand alle perioperativen Daten dokumentiert werden können. Im Rahmen der Vorbereitung des „Gallepfades“ fanden intensive Gespräche mit den involvierten Fachgebieten statt, so dass es möglich war, die präoperativen Vorbereitungen einheitlich festzusetzen und somit Verzögerungen durch inkomplette Diagnostik oder Doppeluntersuchungen zu vermeiden. Auch der postoperative Ablauf ist aus pflegerischer und ärztlicher Sicht festgelegt.

Ergebnisse

Nach Einführung des Gallepfades am 1.8.2003 führten wir bis 31.08.2004 119 Cholezystektomien durch. Im Ablaufpfad sind 86 (72,6%) abgebildet. Durch zusätzlich erforderliche präoperative Diagnostik und Therapie (ERCP) oder verlängerte p.o. Verweildauer waren 33 (27,7%) nicht in den Ablaufplan der „Pfadgalle“ integrierbar. Es ist deshalb insbesondere bei den Risikopatienten und dem gleichzeitigen Vorliegen von Cholezysto- und Choledocholithiasis ein standardisiertes interdisziplinäres Diagnostik- und Behandlungskonzept erforderlich.

Schlussfolgerung

Es ist heute obsolet, das Gallensteinleiden allein chirurgisch zu behandeln. Fachübergreifende Behandlung in Kombination mit optimierten Behandlungspfaden scheint uns zwingend.