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25. Jahrestagung der deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2007)

10.01. bis 13.01.2007, St. Anton am Arlberg

Die Bestimmung des Ausmaßes der verbrannten Körperoberfläche – Ein Vergleich von Schätzung nach Lund-Browder Chart und Erfassung im dreidimensionalen Körpermodell des Dokumentationsprogrammes BurnCase 3D

Meeting Abstract

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  • corresponding author J.H. Völpel - Klinik f. Plastische und Handchirurgie/Brandverletztenzentrum, BG Klinik Bergmannstrost Halle/Saale
  • M. Steen - Klinik f. Plastische und Handchirurgie/Brandverletztenzentrum, BG Klinik Bergmannstrost Halle/Saale

DAV 2007. 25. Jahrestagung der deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. St. Anton am Arlberg, 10.-13.01.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc07dav23

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dav2007/07dav23.shtml

Veröffentlicht: 25. Juni 2008

© 2008 Völpel et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Dokumentation des Verbrennnungsausmaßes erfolgte in unserer Einrichtung bisher anhand eines Erhebungsbogens, der auf Zeichnungen und einer prozentual tabellarischen Auflistung der einzelnen Körperregionen beruht. Dieses Verfahren ist je nach Erfahrungsstand des aufnehmenden Arztes mit einer mehr oder weniger fehlerhaften Einschätzung des Ausmaßes behaftet. Viele Publikationen haben auf dieses Problem bereits hingewiesen.

Material und Methode: Seit Ende 2005 verwenden wir das grafische Dokumentationsprogramm BurnCase 3D. Für die Darstellung eines individuellen Körpermodells werden in diesem Programm Parameter wie Geschlecht, Größe, Gewicht und Alter des Patienten berücksichtigt. Durch Überblendung von Fotos auf das Modell lässt sich das Ausmaß nahezu 1:1 auf das Modell übertragen. Computergestützt erfolgt die Berechnung der betroffenen Areale. Die individuelle Komponente der Falschbestimmung wird somit also verringert.

Ergebnisse: Seit Anfang 2006 wurden die ersten 40 Patienten mit Verbrennungen mit beiden Verfahren erfasst. Einmal anhand des Erhebungsbogen und zum anderen mit Hilfe der Dokumentation im BurnCase 3D.

Es zeigte sich, dass die Einschätzung mit dem Erhebungsbogen insgesamt 34 mal größere und 6 mal kleinere Verbrennungsausmaße als die Erfassung im BurnCase 3D ergab. Der Mittelwert der prozentualen Fehlbestimmung lag bei 26,2 Prozent mit einem Median von 17,9 Prozent. Das Maximum der Fehlbestimmung lag bei 150 Prozent. Einmal gab es eine völlige Übereinstimmung beider Verfahren. Augenfällig wurde, dass das Ausmaß geschlossener Flächen gut eingeschätzt wurde, Diskrepanzen aber bei disseminierten Verbrennungen auftraten.

Diskussion: BurnCase 3D bietet aufgrund einer maßstabsgetreuen dreidimensionalen Abbildung des menschlichen Körpers die Möglichkeit, individuelle Fehleinschätzungen bei der Bestimmung des Verbrennungsausmaßes deutlich zu reduzieren.