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GMS Medizin — Bibliothek — Information.

Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen (AGMB)

ISSN 1865-066X

Die Fachbibliothek Medizin an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz

The Medical Branch Library at the Johannes-Gutenberg-University Mainz

Fachbeitrag

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  • author Heike Geisel - Fachbibliothek Medizin, Universitätsbibliothek Mainz, Deutschland
  • corresponding author Stefanus Schweizer - Fachbibliothek Medizin, Universitätsbibliothek Mainz, Deutschland

GMS Med Bibl Inf 2009;9(2-3):Doc42

doi: 10.3205/mbi000170, urn:nbn:de:0183-mbi0001709

Veröffentlicht: 2. September 2009

© 2009 Geisel et al.
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Zusammenfassung

Die Fachbibliothek Medizin (FBM) wurde 1969 gegründet. Sie ist eine ausgelagerte Abteilung der Zentralbibliothek auf dem Gelände der Universitätsklinik und stellt den Studierenden und Mitarbeitern der klinischen und klinisch-theoretischen Medizin ortsnah alle bibliothekarischen Dienstleistungen zur Verfügung. Im traditionellen Bibliotheksservice wird der Schwerpunkt auf die Ausleihe inklusive Lehrbuchsammlung gelegt, im digitalen Bereich auf elektronische Zeitschriften und Bücher. Die etablierten Kurse und Lehrveranstaltungen werden durch zielgruppenorientierte Webseiten und Online-Tutorials ergänzt.

Schlüsselwörter: Medizinbibliothek, Universitätsbibliothek Mainz

Abstract

The Medical Library (Fachbibliothek Medizin (FBM)) was founded in 1969 as a Department of the Central University Library (Zentralbibliothek), and is located within the grounds of the University Medical Center in Mainz. The purpose of the library is to provide all services for students and staff of clinical and clinical-theoretical medicine. Traditional library services focus on media lending, including the textbook collection. In the digital domain, emphasis is on electronic journals and books. The well-established courses and lectures are enhanced through group-specific orientated websites and online tutorials.

Keywords: medical library, University Library Mainz


Die Fachbibliothek Medizin in Mainz

Geschichte und Aufgabe der Bibliothek

Die Fachbibliothek Medizin (FBM) wurde 1969 als „Medizinische Abteilung“ der Universitätsbibliothek (UB) gegründet. Sie hatte einen Vorgänger in der „Medizinischen Zentralbibliothek“ des Klinikums, die von 1958–1968 existierte.

Die Entfernung zwischen Campus und Klinikum beträgt ca. 20 Minuten für Fußgänger, bzw. 10 Minuten mit dem Auto; eine direkte Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln existiert inzwischen nicht mehr.

Vor diesem Hintergrund erfolgte die Gründung der „Medizinischen Abteilung“ der UB und deren Ansiedlung auf dem Kliniksgelände auch in der Absicht, dem medizinischen Personal und den Studierenden der klinischen Semester schnell und bequem die benötigte Literatur zur Verfügung zu stellen. Außerdem sollte diese neue Abteilung gleichzeitig Aufgaben einer Fachbereichsbibliothek erfüllen. Die Bestände der früheren „Medizinischen Zentralbibliothek“ wurden in die „Medizinische Abteilung“ eingegliedert.

Ab Januar 1971 wurde in der Bibliothek eine Ausleihe eingerichtet, über die Monographien und Zeitschriften aus der Zentralbibliothek ausgeliehen werden konnten, außerdem eine Fernleihstelle. Im Januar 1984 zog die Fachbibliothek Medizin (dieser Name wurde erst 1988 offiziell) in ein anderes Gebäude auf dem Kliniksgelände um (Abbildung 1 [Abb. 1]). Die ehemalige Personalkantine musste zunächst für die Zwecke der Bibliothek umgebaut werden. So wurde ein offener Innenhof durch Installierung einer selbsttragenden Regalanlage und eine Dachaufstockung zum 3-stöckigen Zeitschriftenmagazin. Der Speisesaal wurde zum Lesesaal (Abbildung 2 [Abb. 2]) und in weiteren Räumlichkeiten wurden ein Büro, die Ausleihe und die Lehrbuchsammlung eingerichtet.

Seit 1990 gehört die FBM ausschließlich zur Zentralbibliothek. Damit wurden manche Schwierigkeiten der Vergangenheit beseitigt, die sich aus verteilten Zuständigkeiten ergaben. Nichtsdestotrotz blieb eine Situation „zwischen den Stühlen“ weiterhin bestehen. So ist für alles, was mit dem Gebäude verbunden ist, die Klinik zuständig. Alles bewegliche Mobiliar, einschließlich Computer, Kopierer u.ä. fällt in die Zuständigkeit des Campus.

Weitere Anpassungsprozesse blieben nicht aus. Größere Veränderungen standen mit der Einführung von computergestützten Arbeitsgängen an. Die Umstellung der Ausleihe auf EDV-Verbuchung gehörte zu den ersten Veränderungen. Wobei in der FBM die größte Schwierigkeit darin bestand, eine entsprechende Leitung zu legen, die eine Verbindung zur Zentralbibliothek auf dem Campus herstellte.

Die Katalogisierung der Bestände der FBM erfolgte komplett in der Zentralbibliothek. 1992 wurde die „Zentrale Bestellkartei“ für medizinische Literatur in die FBM verlegt. Zum einen sollten die einzelnen Kliniksbibliotheken (es gab zu unterschiedlichen Zeiten bis zu 35 Klein- und Kleinstbibliotheken auf dem Gelände) einen Ansprechpartner in der Nähe haben, zum anderen war vorgesehen, den Bestand dieser Bibliotheken für den Katalog zu erfassen. Aus diesem Grunde wurde es nötig, die EDV weiter auszubauen und einen PC für die Katalogisierung aufzustellen. 1995 war es endlich soweit, die Leitung stand.

Nach und nach hielt die Technik in der Bibliothek Einzug, zwar unter teilweise sehr schweren Geburtswehen, aber doch unaufhaltsam. So mussten die Bibliotheksnutzer noch bis 1992 die Zeitschriftenbestände der Universität in 2 großen gebundenen Büchern recherchieren. Änderungen wurden von Hand eingetragen, bei neuen Titeln wurden maschinengeschriebene Zettel an entsprechender Stelle eingeklebt. Das Bibliothekspersonal arbeitete zwar schon mit Microfiches, aber bis man auch die Bibliotheksnutzer diese Medien nutzen ließ, dauerte es seine Zeit. Mit einiger Verzögerung wurde auch der Online-Katalog in der FBM nutzbar.

Im Jahr 2000 kam für die Bibliothek netzwerktechnisch der Durchbruch durch einen Kooperationsvertrag mit der EDV-Abteilung des Klinikums. Es gab jetzt EDV-Betreuer vor Ort, die sich auch redlich mühten, unsere Wünsche mit den Möglichkeiten und verschiedenen Richtlinien (wie z.B. Schutz der Patientendaten im Kliniksnetz) in Einklang zu bringen. Ende 2000 konnten wir den Nutzern der Bibliothek endlich die Möglichkeit bieten, an acht Clients Literatur im Internet zu recherchieren und auf elektronische Zeitschriften zuzugreifen.

Es gab aber nicht nur Veränderungen bei der Technik, es musste immer mehr Platz eingeplant werden – auch für die Technik, aber insbesondere für Zeitschriften, Lehrbuchsammlung, Lesesaal. In der Lehrbuchsammlung gab es mehrere Umräumaktionen, immer mit dem Ziel, auch das letzte Quäntchen Platz auszunutzen und noch mehr Bücher ‚hineinzupressen’. Der Bestand der Lehrbuchsammlung wuchs fast unaufhaltsam, obwohl immer wieder ältere Auflagen aussortiert wurden. Nur der Raum konnte nicht mitwachsen, der blieb immer gleich bei ca. 40 qm. Im letzten Stadium, vor dem großen Umbau 2005 hatten wir sogar die Fenster mit Regalen zugestellt und damit 330 laufende Regalmeter in diesem Raum untergebracht.

Der große Umbau 2005 wurde dadurch möglich, dass im Untergeschoss der Bibliothek mehrere Räume frei wurden, die bis dahin fremdgenutzt waren. Das Gebäude ist in einen Hang gebaut, wodurch sich auch im Untergeschoss an 2 Seiten Fenster befinden. Auf der einen Fensterseite entstanden die ersten richtigen Büros für die Mitarbeiter. Vorher gab es nur 1 Büro im Erdgeschoss, alle anderen hatten ihre Arbeitsplätze im Publikumsbereich. Auch ein Sozialraum fehlte, der jetzt ebenfalls im Untergeschoss eingerichtet werden konnte.

Während des Umbaus wurde das ganze 3 Stockwerke umfassende Zeitschriftenmagazin (ca. 1½ km gebundene Zeitschriftenbände) bewegt und komplett ins Untergeschoss verfrachtet. Im 1. Stock des ehemaligen Innenhofs wurde ein Freihandbereich mit medizinischer Literatur ab Erscheinungsjahr 2000 eingerichtet; diese Literatur war vorher im geschlossenen Magazin der Zentralbibliothek untergebracht. Im Erdgeschoss wurde die Lehrbuchsammlung auf 2 zusammenhängende Räume verteilt (ca. 110 qm). In der ehemaligen Ausleihe entstanden ein Gruppenarbeitsraum und eine Garderobe mit Schließfächern. Die Ausleihe und die Lesesaalaufsicht wurden in der Mitte des Erdgeschosses zusammengelegt (Abbildung 3 [Abb. 3]).

Traditionelle Bibliotheksaufgaben

Die Fachbibliothek Medizin bietet von Ausleihe über Fernleihe, Auskunft, Lesesaal, Gruppenarbeitsraum und PC-Pool alle bibliothekarischen Dienstleistungen an.

Ausleihe und Lehrbuchsammlung sind das Herzstück der Bibliothek, nicht nur bildlich gesprochen. Durch die Zusammenlegung von Ausleihe und Aufsichtsplatz einschließlich allgemeiner Auskunft ist hier eine zentrale Anlaufstelle entstanden, die auch Zugang zu allen weiteren Räumlichkeiten der Bibliothek bietet: Lehrbuchsammlung, Lesesaal, PC-Pool, Zeitschriftenmagazin.

Die Lehrbuchsammlung „klinische Medizin“ bietet den Studierenden die benötigte Literatur in Mehrfachexemplaren. Im Freihandbereich findet man weiterführende Literatur. Bücher aus der Lehrbuchsammlung können 4 Wochen ausgeliehen werden, eine Verlängerung der Leihfrist ist nicht möglich. Bücher aus dem Freihandbereich haben ebenfalls eine Leihfrist von 4 Wochen (Bedienstete Semesterleihe), diese kann allerdings im Bedarfsfall verlängert werden.

Nach einem Pilotprojekt in der Zentralbibliothek liefen in der FBM Mitte 2008 die Vorbereitungen zur Umstellung der Ausleihe auf RFID an. Ab Anfang August wurde zunächst der Lesesaalbestand, dann die Bestände von Freihandbereich und Lehrbuchsammlung mit speziellen Funklabels ausgestattet. Anfang September installierte die Firma Bibliotheca die nötige Hardware: Spezialpads an den Ausleihplätzen, einen Selbstverbucher für die Bibliotheksnutzer und das Sicherheitsgate am Ausgang der Bibliothek. Im Oktober 2008 wurde der Selbstverbucher offiziell in Betrieb genommen und seitdem von den Studierenden auch gerne genutzt. Die Rücknahme konnte aus Platzmangel nicht automatisiert werden.

Im Lesesaal findet sich neben Lexika, Wörterbüchern, Handbüchern und speziellerer Literatur auch jeweils 1 Exemplar der aktuellsten Auflage der Titel aus der Lehrbuchsammlung. Die vorhandenen 74 Arbeitsplätze werden gut genutzt und reichen zu Prüfungszeiten kaum aus.

Auch der PC-Pool, der nur durch eine Holzschiebewand vom Lesesaal getrennt ist, wird so gut genutzt, dass sich zeitweise Warteschlangen bilden. Die Bibliotheksnutzer können an 20 PCs recherchieren, wobei 12 PCs für längeres Arbeiten gedacht sind; 8 PCs sind auf Stehtischen montiert – hier kann mal schnell im Katalog recherchiert werden, oder man kann e-mails abfragen. Der Internetzugang an den Geräten ist frei, im Hintergrund laufen allerdings ein Proxy-Server und eine Filtersoftware, um den Aufruf unerwünschter Seiten zu verhindern. Daneben sind Office-Programme und der Zugang zum Terminalserver der Universität mit Spezialprogrammen installiert.

Im Zeitschriftenmagazin befinden sich sowohl gebundene Zeitschriftenbände als auch die Einzelhefte laufender Jahrgänge. Eine reguläre Auslage mit allen laufenden Zeitschriftenheften fiel der Erweiterung des PC-Pools zum Opfer. Daher werden die Einzelhefte laufender Jahrgänge jetzt im Anschluss an die gebundenen Jahrgänge aufgestellt. Durch das immer größere Angebot an elektronischen Zeitschriften ist die Nutzung der gedruckten Zeitschriftenbestände stark rückläufig.

Auch die Fernleihe war mit den Jahren einem starken Wandel unterworfen. In der Zeit vor der Computerisierung fehlten in der FBM teilweise die traditionellen Nachweisinstrumente. Es gab einen Zettelkatalog mit der medizinischen Literatur aus Zentralbibliothek und FBM; es gab einen Bandkatalog mit dem „Gesamtverzeichnis der Zeitschriften“ der Universität; und es gab neben wenigen Zeitschriften- und Aufsatzbibliographien den „Index Medicus“, der exzessiv genutzt wurde – nicht nur von den Mitarbeitern.

Ein erstes modernes Hilfsmittel waren Zeitschriftenkataloge auf Microfiche. Später wurden immer mehr Kataloge über das Internet abrufbar. Jetzt hatten wir mehr Möglichkeiten bei der Bearbeitung der Fernleihen und nutzten diese auch eifrig. Daher blieb zunächst trotz sinkender Fernleihzahlen die Bearbeitungszeit fast gleich. Bis Mitte der 1990er Jahre waren über 1000 bearbeitete Fernleihen in Spitzenmonaten keine Seltenheit, später pendelte sich die Zahl bei ca. 500 pro Monat ein. Heute gibt es viele lizensierte Zeitschriften, außerdem können die Bibliotheksnutzer vieles am PC direkt bestellen – sei es über die verschiedenen Dokumentlieferdienste oder die 2006 in Mainz eingeführte Online-Fernleihe. Die Zahl der traditionellen „rosa Fernleihscheine“ in der FBM kann man inzwischen fast an den Fingern einer Hand abzählen.

Mit dem Anschluss der FBM an den ILV (Interner Leihverkehr der medizinischen Bibliotheken) stieg das Bestellvolumen wieder stärker an. Dieser nur den Mitarbeitern des Fachbereichs vorbehaltene Service wurde Anfang 2008 offiziell eingeführt und erfreut sich großer Beliebtheit.

Die digitale Bibliothek

Die Mediziner gehörten Ende der 1990er-Jahren innerhalb der Universität zu den Early Adopter der elektronischen Angebote. Insbesondere die elektronischen Zeitschriften wurden und werden intensiv genutzt. Die Möglichkeit, das Angebot vom Arbeitsplatz bzw. von außerhalb zu nutzen, trägt entscheidend dazu bei. Der Fachbereich Medizin unterstützte den Ausbau des Angebots an elektronischen Medien 2001 in einem eigenen Projekt.

Bei den Datenbanken wird insbesondere Pubmed genutzt. Andere Datenbanken wie die Cochrane-Library oder Web of Science werden von Kennern, d.h. eher selten genutzt. Der Journal Citation Reports erfreut sich eher zwangsläufig einer intensiven Nutzung, weil die leistungsorientierte Mittelvergabe innerhalb des Fachbereichs eng an die Impakt-Faktoren geknüpft ist.

Mit Stand 08/2009 werden campusweit 2970 elektronische Zeitschriften lizenziert (Auswahl in der EZB: Fachgebiet Medizin, gelbe und gelb-rote Schaltung). Im Datenbankinfosystem DBIS firmieren 223 Datenbanken unter Medizin, darunter 17 von der Universität lizenzierte, 2 Einzelplatz-Datenbanken sowie 14 von der DFG finanzierte. Die aktuell ca. 400 E-Books werden seit 1,5 Jahren angeboten und als Ergänzung des gedruckten Angebots gut angenommen. Das klinische Informationssystem up-to-date wird seit kurzem von der Universitätsmedizin finanziert.

Die Fachbibliothek Medizin legt einen weiteren Schwerpunkt auf informative Webseiten (http://www.ub.uni-mainz.de/1747.php). Neben allgemeinen Informationen werden wichtige Rechercheinstrumente zielgruppenorientiert aufbereitet. Ergänzt wird das Angebot durch Online-Tutorials (http://www.ub.uni-mainz.de/5856.php) zu verschiedenen Themen und ein Download-Center (http://www.ub.uni-mainz.de/3128.php) u.a. mit Kurs-Skripten.

Organisatorische Einbettung in die Universität

Zwischen allen Stühlen – so könnte die Situation der FBM beschrieben werden. Im Januar 2009 wurde die Universitätsmedizin, eine selbständige Körperschaft des öffentlichen Rechts, gegründet. Neben der eigentlichen Krankenversorgung umfasst die Körperschaft auch den Bereich Forschung und Lehre. Gleichzeitig ist die Universitätsmedizin rechtlich ein Teil der Universität.

Wir haben uns dafür entschieden, die FBM organisatorisch bei der Universitätsbibliothek zu belassen, weil sehr viele Hintergrundsarbeiten wie z.B. die Bearbeitung der Medien oder auch die Verwaltung der elektronischen Angebote, in der Zentralbibliothek geleistet werden. Leider ist aber bis dato nicht klar, wer denn diese Leistungen nun bezahlt – Universität oder Universitätsmedizin. Auch in anderen Bereichen gibt es fast nur Sonderlösungen, so ist die FBM beispielsweise netzwerktechnisch in einer „Demilitarisierten Zone“ im IT-Nirvana zwischen Uninetz und Kliniknetz. Dieser Status hat manchmal reizvolle Vorteile mit individuellen und unbürokratischen Lösungen, manchmal ergeben sich daraus aber auch jahrelange zähe Verhandlungen bis eine Standardleistung zu Stande kommt.

Der vorklinische Bereich ist auf dem Universitätscampus ansässig und wird bibliothekarisch von der Zentralbibliothek versorgt.

Einbindung in Medizin-Curricula, Schulungen und Führungen

Die Bibliothek wird zwar formal nicht an curriculären Lehrveranstaltungen beteiligt, gleichwohl erfährt das Schulungsangebot eine quasi-curriculäre Einbindung. Im 7. Semester des Medizinstudiums ist eine dringend empfohlene Lehrveranstaltung „Wissenschaftliches Bibliographieren“ mit einer Semesterwochenstunde vorgesehen. Diese Veranstaltung wird im Wesentlichen vom Fachreferenten für Medizin, wenn auch als Gastdozent unter dem Dach des Instituts für Geschichte, Theorie und Ethik in der Medizin, bestritten. Durch diese Veranstaltung werden ca. 20% der Studierenden dieses Semesters erreicht. Sehr erfolgreich bietet die FBM im ca. 3-wöchigen Rhythmus auch Pubmed-Kurse an. Diese auf Doktoranden zugeschnittenen Kurse, die im Mittel von 11 Personen besucht werden, fügen sich thematisch und organisatorisch sehr gut in die Reihe der Doktoranden-Kurse des Instituts für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik ein (Statistik-Kurs sowie Kurs zur formalen Gestaltung der Doktorarbeit). Die in Kooperation mit der Zentralbibliothek angebotenen Endnote-Kurse werden gut besucht (alle 4–6 Wochen durchschnittlich 10 Teilnehmer). Freie Bibliotheksführungen werden auf Grund der geringen Nachfrage nicht mehr angeboten, gelegentlich wird eine Fachführung für Auszubildende der Gesundheitsfachberufe nachgefragt, zunehmend auch in Verbindung mit einer Recherche-Einführung.

Kontakt

Fachbibliothek Medizin
Gebäude 602
Langenbeckstr. 1
55131 Mainz
Tel.: (06131) 17-2536
Fax: (06131) 17-3412
fbm@ub.uni-mainz.de
http://www.ub.uni-mainz.de/1747.php

Kennzahlen der Bibliothek (Stand: Ende 2008)

Medizinstudierende (Vorklinik + Klinik): 3459

Fläche der Bibliothek: ca. 600 qm

Zahl der MitarbeiterInnen der Bibliothek: 7 Personen auf 6 Vollzeitstellen

Arbeitsplätze: insgesamt 116, davon 74 im Lesesaal, 20 Gruppenarbeitsplätze, 20 PC-Arbeitsplätze sowie je 1 in der Lehrbuchsammlung und im Zeitschriftenbereich

Entleihungen 2008: 39.190

Besucher 2008 (elektronische Zählanlage): 137.684

ILV-Bestellungen: 694 nehmend, 135 gebend

Bestände: 3.700 Bände im Lesesaal, 9.600 Bände in der Lehrbuchsammlung, 2.800 Bände im Freihandbereich

Zeitschriften: 34.600 Zeitschriftenbände, 180 laufende Zeitschriften, 2.900 lizenzierte elektronische Zeitschriften


Literatur

1.
Hoyer S, Jost K, Wichert S. Ausbildung - Tutorials in Bild und Ton - Ein Projekt mit Auszubildenden an der Fachbibliothek Medizin der UB Mainz. BuB. 2008;60(7-8):532-3.
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Geisel H, Anderhub A. Informationsversorgung mit Netzprodukten - der Sonderfall Medizin. UB-Informationen: UBI. April 2002;34:2-6.
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Hörich B. Die medizinische Literaturversorgung in der Universität Mainz. [AGMB-Jahrestagung in Mainz 1997]. AGMB Mitteilungen. 1997; 2712-15.
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Geisel H. ZBK-Med - klein aber ... UB-Informationen: UBI. Juli 1994:16:5-6.