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53. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

Erlangen, 12. - 14.09.2019

Kooperationen zwischen rheumatologischen und allgemeinmedizinischen Fachärzten bei der Versorgung von Patienten mit Rheumatoider Arthritis aus hausärztlicher Sicht

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Karola Mergenthal - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Intitut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Sylvia Schulz-Rothe - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Intitut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Andrea Siebenhofer - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Intitut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland; Medizinische Universität Graz, Institut für Allgemeinmedizin und Evidenzbasierte Versorgungsforschung, Graz, Österreich
  • Ferdinand M. Gerlach - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Intitut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Tanja Rossmanith - Fraunhofer Institut für Molekularbiologie und angewandte Ökologie, Institutionsteil Translationale Medizin und Pharmakologie, Deutschland
  • Juliana J. Petersen - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Intitut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland

53. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Erlangen, 12.-14.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocP08-05

doi: 10.3205/19degam170, urn:nbn:de:0183-19degam1709

Published: September 11, 2019

© 2019 Mergenthal et al.
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Text

Hintergrund: Für viele chronisch Erkrankte hängt der Behandlungserfolg von gelungenen Kooperationen ab, so auch bei der Versorgung von Patienten mit Rheumatoider Arthritis. Unklar ist, wie Hausärzte unterschiedliche Merkmale einer wirksamen Kooperation mit Rheumatologen bewerten und wie zufrieden sie mit der Kooperation sind.

Fragestellung: Wie bewerten Hausärzte die Kooperation zwischen allgemeinmedizinischen und rheumatologischen Fachärzten bei der Versorgung von Patienten mit Rheumatoider Arthritis?

Methoden: Diese Querschnitterhebung war in die prospektive Kohortenstudie PANORA integriert. Die Datenerhebung erfolgte zu Studienbeginn (Februar-September 2017) während einer Praxisvisite mithilfe eines adaptierten Fragebogens. Hausärzte bewerteten u.a. verschiedene Aspekte der Kooperation und Kommunikation mit Rheumatologen sowie die Zufriedenheit mit der Zusammenarbeit. Die Analysen erfolgten deskriptiv mit dem Statistikprogramm SPSS (Version 25).

Ergebnisse: An der Befragung nahmen 121 Hausärzte (75% von 161) teil (w=55%, Ø Alter=51,4 Jahre).

Die Kommunikation zu den Rheumatologen empfanden 40% der Hausärzte als zeitnah, 53% beschrieben sie als ausreichend. Einen festen Ansprechpartner bei der Zusammenarbeit hatten nur 27% der Befragten.

Einen schnellen Terminerhalt für Patienten beim Rheumatologen bestätigten lediglich 13% der Befragten. Die Besprechung einer gemeinsamen zukünftigen Versorgung beschrieben 10% der teilnehmenden Hausärzte und 19% fühlen sich durch die Rheumatologen in die Versorgung einbezogen.

Knapp 90% sprachen den Rheumatologen eine hohe Kompetenz zu. Weniger als die Hälfte der Hausärzte (47%) beschrieben die Zusammenarbeit mit den Rheumatologen insgesamt als zufriedenstellend.

Diskussion: Aus hausärztlicher Sicht stellte sich eine zeitnahe und ausführliche Information als verbesserungswürdig dar. Weitere Aspekte, die eine wirksame Kooperation abbilden, wie z.B. die gemeinsame Behandlungsplanung und Absprachen, waren selten vorhanden. Lange Wartezeiten, fehlende Abstimmung und Nichteinbezug in die Therapieplanung stellen Versorgungsprobleme dar. Insgesamt sprachen die Hausärzte den Rheumatologen ein hohes Vertrauen aus, waren jedoch häufig nicht mit der Zusammenarbeit zufrieden.

Take Home Message für die Praxis: Die bestehenden technologischen Möglichkeiten sollten flächendeckend implementiert und genutzt werden, damit ein problemloser Zugang sowie zeitnaher und umfassender Informationsfluss möglich ist.