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Süddeutscher Kongress für Kinder- und Jugendmedizin

62. Jahrestagung der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin gemeinsam mit der Süddeutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V. – Landesverband Saarland

03.05. - 05.05.2013, Saarbrücken

Perianale Fisteln und Abszesse im Säuglings- und Kleinkindesalter: Eine kongenitale Ätiologie?

Meeting Abstract

  • E.-M. Rohr - Chirurgische Universitätsklinik, Abteilung für Kinderchirurgie, Würzburg, Germany
  • K. Backhaus - Chirurgische Universitätsklinik, Abteilung für Kinderchirurgie, Würzburg, Germany
  • P. Sperling - Chirurgische Universitätsklinik, Abteilung für Kinderchirurgie, Würzburg, Germany
  • F. Seitz - Chirurgische Universitätsklinik, Abteilung für Kinderchirurgie, Würzburg, Germany
  • T. Meyer - Chirurgische Universitätsklinik, Abteilung für Kinderchirurgie, Würzburg, Germany

Süddeutscher Kongress für Kinder- und Jugendmedizin. 62. Jahrestagung der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin gemeinsam mit der Süddeutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. – Landesverband Saarland. Saarbrücken, 03.-05.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13sgkjFV5

doi: 10.3205/13sgkj05, urn:nbn:de:0183-13sgkj059

Published: April 17, 2013

© 2013 Rohr et al.
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Hintergrund: Anorektale Fisteln und Abszesse werden im Kindesalter häufig wie Abszesse und Fisteln des Erwachsenen behandelt. Ziel dieser Studie war es zu klären, ob es sich im Säuglings- und Kleinkindesalter ebenfalls um eine kryptoglanduläre Infektion, oder ob trotz gleicher Symptome ein grundlegend unterschiedliches Krankheitsbild vorliegt.

Material und Methoden: Im Rahmen einer retrospektiven Studie wurden alle Kinder- und Jugendlichen im Alter von 0-16 Jahren, die auf Grund eines primären anorektalen Abszesses oder einer primären Analfistel behandelt worden waren, hinsichtlich Alter, Geschlecht, Diagnose und Lokalisation analysiert.

Ergebnisse: Im Zeitraum von 20 Jahren wurden 183 Kinder (♀ =22, ♂ =161) mit der klinischen Diagnose eines anorektalen Abszesses oder einer Analfistel behandelt. Allein 70,5% der Kinder wurden innerhalb des 1. Lbj. und weitere 9,3% innerhalb des 2. Lbj. behandelt (=79,8%; Gruppe 1; n=146). Nur 20,2% waren bei der Behandlung 3 Jahre und älter (Gruppe 2; n=37). In der Gruppe 1 überwog das männliche Geschlecht signifikant (11:1), während dies in der Gruppe 2 nahezu dem des Erwachsenenalters entsprach (3:1). Auffällig war, dass sich in der Gruppe 1 fast 2/3 aller Fisteln/Abszess auf einer Horizontalen zwischen 3:00 und 9:00 Uhr Steinschnittlage fanden.

Schlussfolgerung: Sowohl die divergierende Alters- und Geschlechtsverteilung als auch die Auffälligkeiten hinsichtlich der Lokalisation lassen die Vermutung einer kongenitalen Ätiologie von Fisteln im Säuglings- und Kleinkindesalter zu.