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Süddeutsche Tage der Kinder- und Jugendmedizin München

04.05. - 06.05.2012, München

Klinische Erfahrungen mit teilhydrolisiertem Guarkernmehl (partially hydrolized guar gum, PHGG) in der Behandlung der kindlichen funktionellen Obstipation

Meeting Abstract

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  • C. Krug - Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Bad Hersfeld, Bad Hersfeld, Germany
  • S. Spieler - Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Bad Hersfeld, Bad Hersfeld, Germany
  • M.G. Shamdeen - Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Bad Hersfeld, Bad Hersfeld, Germany

Süddeutsche Tage der Kinder- und Jugendmedizin. 61. Jahrestagung der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin und der Süddeutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und dem Berufsverband für Kinder- und Jugendärzte – Landesverband Bayern. München, 04.-06.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12sgkjP44

doi: 10.3205/12sgkj84, urn:nbn:de:0183-12sgkj840

Published: April 11, 2012

© 2012 Krug et al.
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Einleitung: Die dauerhafte Behandlung der kindlichen funktionellen Obstipation ist langwierig und erfordert häufig den langfristigen Einsatz von osmotischen Laxantien. Teilhydrolisiertes Guarkernmehl (partially hydrolized guar gum, PHGG) ist ein wasserlöslicher Ballaststoff, der bereits Anwendung in der Therapie von funktionellen Darmbeschwerden findet. Im Gegensatz zu anderen Laxantien stimuliert das präbiotisch wirksame PHGG zusätzlich die physiologische Darmflora. Ziel dieser Pilotstudie war die Untersuchung der Effektivität und Akzeptanz von PHGG bei Kindern.

Methode: 17 Kinder im Durchschnittsalter von 4,5 Jahren (±2,1) mit funktioneller Obstipation (Diagnosestellung nach Rom-III-Kriterien) erhielten nach initialer Desimpaktion mit Polyethylenglykol 3350 (PEG 3350) wasserlösliches PHGG. Nach 5 Wochen erfolgte eine freiwillige Fragebogen-Evaluation zur Beobachtung der Eltern hinsichtlich Stuhlfrequenz, Stuhlkonsistenz, Bauchschmerzen und Akzeptanz durch die Kinder.

Ergebnisse: Die Akzeptanz von PHGG hinsichtlich Geschmack und Darreichungsform wurde von 76% der Eltern als sehr gut bewertet. Die wöchentliche Stuhlgangfrequenz verbesserte sich von 3,6 (±1,1) auf 6,2 (±1,6). PHGG wurde, titriert nach Wirkung, von allen Kindern gut vertragen. Defäkations- und Bauchschmerzen wurden unter Behandlung mit PHGG nicht beobachtet, bei einem Kind traten im Beobachtungszeitraum vermehrt Blähungen auf. Das Stuhlverhalten der Kinder wurde von allen Eltern als deutlich gebessert beurteilt.

Diskussion: PHGG könnte eine sinnvolle Ergänzung zur bisherigen dauerprophylaktischen Behandlung der funktionellen Obstipation darstellen. Weitere doppelblind randomisierte Langzeitstudien sind erforderlich um die Wirksamkeit von PHGG bei der begleitenden Behandlung der funktionellen Obstipation bei Kindern zu untersuchen.