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Süddeutsche Tage der Kinder- und Jugendmedizin München

04.05. - 06.05.2012, München

Auswirkung perioperativer Komplikationen nach Hepatoblastomresektion

Meeting Abstract

  • K. Becker - LMU-München, Dr. v. Haunersches Kinderspital, Kinderchirurgie, München, Germany
  • B. Häberle - LMU-München, Dr. v. Haunersches Kinderspital, Kinderchirurgie, München, Germany
  • C. Furch - LMU-München, Dr. v. Haunersches Kinderspital, Kinderchirurgie, München, Germany
  • D. von Schweinitz - LMU-München, Dr. v. Haunersches Kinderspital, Kinderchirurgie, München, Germany

Süddeutsche Tage der Kinder- und Jugendmedizin. 61. Jahrestagung der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin und der Süddeutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und dem Berufsverband für Kinder- und Jugendärzte – Landesverband Bayern. München, 04.-06.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12sgkjP8

doi: 10.3205/12sgkj50, urn:nbn:de:0183-12sgkj503

Published: April 11, 2012

© 2012 Becker et al.
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Einleitung: Die Resektion von Hepatoblastomen stellt nach wie vor eine große Herausforderung dar, postoperative Komplikationen sind dabei häufig. Ziel dieser Analyse war es, den Einfluss solcher Komplikationen auf die Prognose zu untersuchen.

Methoden: Im Rahmen der GPOH-Studie HB99 wurden von 1999-2008 klinische Daten von 141 Kindern erfasst. Anhand der Operationsbögen und OP-Berichte wurden intra- und postoperative Komplikationen der Tumorresektionen ausgewertet und deren Einfluss auf den Krankheitsverlauf analysiert.

Ergebnisse: Von den 141 Kindern konnten Daten von 125 Patienten hinsichtlich der perioperativen Komplikationen ausgewertet werden. Die Gesamtrate der intraoperativen Komplikationen lag bei 11,2%. Dabei waren transfusionsbedürftige Blutungen am häufigsten (77%). Relevante postoperative Komplikationen wurden bei 20% der Patienten dokumentiert, davon Biliome in 36%, sowie Cholestasen und Perfusionsstörungen der Leber in jeweils 20%. Bei 76% dieser Fälle musste eine Revision durchgeführt werden. 2 Patienten verstarben unmittelbar postoperativ an akutem Leberversagen. Bei den Resektionen von Hepatoblastomen mit PRETEXT-Stadium I und II war die Rate an postoperativen Komplikationen nahezu genauso hoch wie bei Resektionen von PRETEXT III und IV-Tumoren (19% vs. 20%). Zudem wurden diese Patienten fast ebenso häufig aufgrund einer Komplikation reoperiert (13% vs. 16%). Beim Vergleich der 3-Jahres-Überlebensrate und des ereignisfreien Überlebens (EFS) zeigte sich für PRETEXT III/IV-Patienten mit postoperativen Komplikationen ein signifikant schlechteres Überleben bzw. EFS als für solche ohne. Zudem ist bei diesen Patienten der Beginn der adjuvanten Chemotherapie deutlich verzögert (26d vs. 34d). Patienten mit postoperativem Chemotherapiebeginn > 3 Wochen haben eine signifikant schlechtere Überlebensrate von 81%.

Diskussion: Die Rate an perioperativen Komplikationen und Revisionseingriffen nach Hepatoblastomresektion ist weiterhin hoch und unabhängig vom PRETEXT-Stadium. Bei Patienten mit PRETEXT-Stadium III/IV verschlechtert dies die Überlebensrate. Dies ist u.a. durch den verzögerten Beginn der adjuvanten Chemotherapie bedingt. Denn eine Verzögerung der postoperativen Chemotherapie von mehr als 3 Wochen verschlechtert signifikant das Überleben von Patienten mit ausgedehnten Hepatoblastomen.