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Süddeutsche Tage der Kinder- und Jugendmedizin München

04.05. - 06.05.2012, München

Propranololtherapie als Monotherapie versus einer kombinierten Propranolol- und Lasertherapie in der Behandlung infantiler Hämangiome

Meeting Abstract

  • M. Poetke - Elisabeth Klinik, Lasermedizin, Berlin, Germany
  • U. Müller - Elisabeth Klinik, Lasermedizin, Berlin, Germany
  • C. Philipp - Elisabeth Klinik, Lasermedizin, Berlin, Germany
  • P. Urban - Elisabeth Klinik, Lasermedizin, Berlin, Germany
  • H.P. Berlien - Elisabeth-Klinik, Lasermedizin, Berlin, Germany
  • R. Rossi - Vivantes Klinikim Neukölln, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Berlin, Germany

Süddeutsche Tage der Kinder- und Jugendmedizin. 61. Jahrestagung der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin und der Süddeutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und dem Berufsverband für Kinder- und Jugendärzte – Landesverband Bayern. München, 04.-06.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12sgkjFV18

doi: 10.3205/12sgkj18, urn:nbn:de:0183-12sgkj180

Published: April 11, 2012

© 2012 Poetke et al.
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Text

Im Frühjahr 2008 berichtete Christine Léauté-Labrèz und ihre Kollegen vom Kinderhospital in Bordeaux über Propranolol als neue therapeutische Möglichkeit bei der Behandlung komplizierter wachsender infantiler Hämangiome (IH) im New Engl J of Medicine und auf dem kurze Zeit später im Juni folgenden Treffen der ISSVA (International society for the study of vascular anomalies) in Boston. Seitdem sind zahlreiche Publikationen zu diesem Thema erschienen.

Wir berichten über unsere Erfahrungen aus den letzten 2 Jahren mit Propranolol bei der Behandlung von wachsenden, Komplikationen verursachenden Hämangiomen.

25 Kinder mit rasch wachsenden IH, bei denen eine funktionelle Einschränkung bei weiterem Wachstum oder ästhetische Beeinträchtigungen drohten wurden mit Propranolol behandelt. 10 Kinder wurden mit Propranolol allein behandelt. Bei den anderen 15 erfolgte die Propranololtherapie adjuvant zur Laserbehandlung. Sowohl bei Behandlungsbeginn als auch im Verlauf der Behandlung, wurde der Befund durch eine farbkodierte Duplexsonographie dokumentiert und beurteilt.

Hierbei zeigte sich in der Propranololgruppe, dass das Propranolol umso besser wirkte, je jünger das Kind war. Im Alter unter 6 Monaten war die zu erreichende Wirkung am besten. Die Rückbildung war nicht immer vollständig. Es verblieben kutane Residuen unterschiedlichen Ausmaßes. Der kutane Anteil des IH sprach besser auf die Propranololtherapie an als der subkutane Anteil. Nach Beendigung der Behandlung zeigte sich in 5 Fällen ein Rebound Phänomen mit erneutem Wachstum des Hämangioms.

In der zweiten Gruppe (Propranolol und Laserbehandlung) zeigten alle Kinder ein sehr gutes Ansprechen auf die kombinierte lokale und adjuvant systemische Behandlung mit Wachstumsstop und Rückbildung des Hämangioms. Es gab einen Fall mit einem Rebound. Daraus schlussfolgerten wir, dass die Laserbehandlung in Kombination mit einer Propranololtherapie einen additiven positiven Effekt mit Aufhellung des kutanen Anteils und Rückbildung des subkutanen Anteils erzielt.

Unsere Empfehlung: ist eine zusätzliche systemische Therapie erforderlich, sollte die Propranololgabe in Kombination mit einer Lasertherapie erfolgen, um ein möglichst optimales Ergebnis zu erzielen und einen Rebound zu vermindern.