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Immuntherapie und targeted therapy von Hochrisiko-Sarkomen bei Kindern und jungen Erwachsenen nach dem MetaEICESS Protokoll
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Published: | April 11, 2012 |
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Knochen- und Weichteilsarkome repräsentieren etwa elf Prozent der bösartigen Tumoren im Kindes- und Jugendalter (Inzidenz 13/100.000 <15 Jahre). Moderne Therapiestrategien kombinieren Chirurgie, Chemo- und Strahlentherapie und konnten die Heilungschancen dieser Tumoren deutlich steigern. Dennoch ist die Prognose für die meisten Untergruppen von Patienten mit metastasierter Erkrankung weiterhin ungünstig. Wir haben die optimierten diagnostischen und therapeutischen Ansätze der Hochdosis-Tandem-Chemotherapie mit autologem Stammzell-, TB-MRI mit Lokalbestrahlung, Operation und haplo-identischer Stammzelltransplantation in unserem Meta-EICESS Protokoll zusammen gefasst und damit bereits die ersten Patienten mit fortgeschrittenen Sarkomen behandelt. Die haplo-identische Stammzelltransplantation ermöglicht unter anderem den Einsatz Tumor spezifischer haplo-disparater Spender T Zellen, die eine oftmals vorhandene minimale Resterkrankung bekämpfen können, welche Grundlage eines Krankheitsrezidives sein kann. Enhancer of Zeste, Drosophila, Homolog 2 (EZH2) und Chondromodulin-I (CHM1) sind zwei Gene, die im Ewing Tumor hoch reguliert werden. Durch in silico-Vorhersagen gelang es uns, zwei HLA-A*0201-restringierte Peptidepitope aus diesen Genen zu identifizieren. Wir konnten Peptid-spezifische allo-restringierte T-Zellen aus dem Blut gesunder Spender isolieren, die in vitro und im Mausmodell die Tumorzellen erkannten und spezifische Antitumorantworten auslösten. Gegenstand des MetaEICESS Protokolls ist neben der Immuntherapie auch der Einsatz neuer Wirkstoffe auf der Basis von small molecules, die gegen tumorspezifische Strukturen gerichtet sind (targeted therapy). Das Zusammenspiel von Immuntherapie und targeted therapy soll das Überleben von pädiatrischen Hochrisiko-Sarkompatienten in der Zukunft verbessern.