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Annual Meeting of the Society of the Ophthalmologists of Saxony 2017

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

24.11. - 25.11.2017, Glauchau

Ocriplasmin für die Therapie der vitreomakulären Traktion mit und ohne Makulaforamen – Prädiktoren für Erfolg

Meeting Abstract

  • J. Lenk - Dresden
  • E. Matthé - Dresden
  • L. E. Pillunat - Dresden
  • D. Sandner - Dresden

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2017 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Glauchau, 24.-25.11.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17sag36

doi: 10.3205/17sag36, urn:nbn:de:0183-17sag367

Published: November 23, 2017

© 2017 Lenk et al.
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Text

Fragestellung: Bei der vitreomakulären Traktion (VMT) besteht eine abnormale Adhäsion zwischen dem Glaskörperkortex und der Retina vor allem im Bereich der Fovea, was im Verlauf in einem Makulaforamen resultieren kann. Symptome sind Metamorphopsien und ein verminderter Visus. Seit 2013 ist Ocriplasim (Jetrea®) für die Therapie der VMT mit und ohne Makulaforamen (≤400 µm) zugelassen.

Methoden: Wir haben retrospektiv 30 Augen von 27 Patienten, die Ocriplasmin für die Therapie einer VMT erhalten hatten, untersucht. Bestkorrigierter Visus (BCVA) und zentrale Netzhautdicke (CRT) wurden prä- und postoperativ gemessen. Außerdem wurde der Einfluss der morphologischen Ausprägung der VMT untersucht. Statistische Analysen erfolgten mittels SPSS: t-Test für gepaarte Stichproben. Eine logistische Regressionsanalyse wurde durchgeführt um den Einfluss von verschiedenen Faktoren für eine erfolgreiche Lösung der VMT zu ermitteln (Alter, Linsenstatus, Geschlecht, Ausdehnung der VMT).

Ergebnisse: Die VMT löste sich in 11 von 30 Augen (34,8%). Die durchschnittliche BCVA betrug 0,39 ± 0,24 logMAR zur Baseline-Untersuchung und 0,38 ± 0,24 logMAR (p=0,773) zur ersten follow-up Untersuchung nach der Injektion (nach 41 Tagen). Die durchschnittliche CRT betrug 444,9 ± 158,4 µm zur Baseline-Untersuchung und fiel auf 406,67 ± 195,6 µm ab (p=0,063). Jüngere Patienten schienen eher eine erfolgreiche Lösung der VMT zu zeigen als ältere (p=0,026). Außerdem schienen Patienten die unmittelbar nach der Injektion über Chromatopsien berichteten eher eine Lösung der VMT zu zeigen. Des Weiteren schien eine hohe zipfelförmige Anhebung eine geringere Erfolgswahrscheinlichkeit zu zeigen, als eine flache punktförmige Anheftung. Alle anderen Parameter hatten keinen Einfluss.

Schlussfolgerung: Eine kritische Patientenselektion ist wichtig für eine erfolgreiche Lösung der VMT durch eine Therapie mit intravitrealem Ocriplasmin. Vor allem jüngere Patienten und solche mit einer punktförmigen flachen Morphologie der VMT scheinen eine höhere Wahrscheinlichkeit auf eine erfolgreiche Lösung der VMT zu haben.