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Annual Meeting of the Society of the Ophthalmologists of Saxony 2017

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

24.11. - 25.11.2017, Glauchau

Vergleich der zentralen Hornhautdicke zwischen Ultraschall- und optischen Verfahren bei Glaukompatienten

Meeting Abstract

  • S. Waibel - Dresden
  • K. R. Pillunat - Dresden
  • E. Spörl - Dresden
  • L. E. Pillunat - Dresden

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2017 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Glauchau, 24.-25.11.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17sag24

doi: 10.3205/17sag24, urn:nbn:de:0183-17sag247

Published: November 23, 2017

© 2017 Waibel et al.
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Text

Hintergrund: Zahlreiche Studien an gesunden Probanden belegen, dass die Ultraschall-Pachymetrie im Vergleich zur optischen Pachymetrie unterschiedliche Dicken der zentralen Hornhaut misst. Ob dies auch auf Glaukompatienten zutrifft, soll durch den Vergleich der Messungen der zentralen Hornhautdicke (CCT) mittels Ultraschall-Pachymetrie (UP), Pentacam (PC, Scheimpflug-Prinzip) und Spekularmikroskopie (SM, Endothelzellmessgerät) untersucht werden.

Methoden: In der vorliegenden prospektiven Vergleichsstudie wurde die CCT von 60 Glaukompatienten unter Verwendung von UP (Pachy Meter SP 3000, TOMEY), PC (OCULUS Pentacam® HR 70900) und SM (CEM-530 NIDEK Specular Microscope) gemessen. Vergleichend wurde eine altersentsprechende gesunde (n=35) und junge gesunde Kontrollgruppe (<35 Jahre; n=25) untersucht. Zur statistischen Auswertung wurden Varianzanalysen (ANOVA) mit anschließendem post-hoc Test durchgeführt. Anhand von Bland-Altmann-Diagrammen wurde die Übereinstimmung der Hornhautdickenmessungen an unterschiedlichen Geräten grafisch dargestellt.

Ergebnisse: In der Glaukomgruppe (Durchschnittsalter 64,7±11,4 Jahre) ist die Hornhautdicke an allen Messgeräten signifikant dünner als in beiden Kontrollgruppen, wobei sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den verschiedenen Geräten zeigen (UP 524,4±33,9 µm; PC 525,4±29,3 µm; SM 526,1±34,1 µm). In der altersentsprechenden Kontrollgruppe (Durchschnittsalter 70,5±15,2 Jahre) ist sowohl die Hornhautdicke der UP (558,9±24,1 µm) als auch der SM (558,4±24,8 µm) signifikant höher als in der PC (545,8±23,7 µm; p=0,0001). In der jungen Kontrollgruppe (Durchschnittsalter 29,1±6,4 Jahre) zeigt sich ein signifikanter Unterschied zwischen UP (584,5±40,6 µm) und PC (572,6±31,7 µm; p=0,014) sowie UP und SM (576,6±36,0 µm; p=0,058).

Schlussfolgerungen: Bei der jungen gesunden Kontrollgruppe konnte bestätigt werden, dass die UP höhere Werte als die optischen Verfahren misst. In der älteren gesunden Kontrollgruppe ergab sich nur ein signifikanter Unterschied zwischen UP und PC. Bei Glaukompatienten liegt eine dünnere CCT vor. Überraschenderweise besteht in der Glaukomgruppe kein signifikanter Unterschied in der CCT zwischen den unterschiedlichen Geräten. Dies könnte durch einen erhöhten Brechungsindex infolge struktureller Veränderungen der Hornhaut bei Glaukompatienten erklärt werden. Die Geräte sind daher austauschbar.