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Otto Just entstammte einer angesehenen Zittauer Patrizierfamilie und wurde am 7.9.1836 geboren. Nach dem Gymnasium 1846 bis 1855 in Zittau studierte er an der Universität Leipzig Medizin. Seine akademischen Lehrer für Augenheilkunde waren Coccius und Ruete. Am 26.11.1859 wurde er rite zum Dr. med. in Leipzig promoviert. Nach Hospitation bei Arlt und E. von Jäger 1860 in Wien ließ er sich in Zittau als praktischer Augenarzt nieder. 1868 erfolgte eine längere Hospitation vorwiegend zur Katarakt-Operation in der Augenklinik bei Albrecht von Graefe in Berlin. Im April 1869 konnte Just in der Neuen Straße in Zittau eine Augen-Heilanstalt eröffnen, die nach Erweiterung 1872 schon 30 Betten in 2 Etagen hatte. Sie ist somit nach Leipzig und Dresden die drittälteste Augenklinik im Königreich Sachsen. Die Patienten kamen vorwiegend aus der Oberlausitz, Schlesien und dem „Ausland“ Böhmen. Am Giebel befanden sich 2 allegorische mannshohe Plastiken, eine große schmiedeeiserne Brille über dem Eingangsbereich sowie später eine Büste von Albrecht von Graefe. 1872 hospitierte Just an der Augenklinik der Universität Halle bei Alfred Gräfe und übernahm von ihm die präoperative Karbolwaschung des Gesichts. Daraufhin sah er zwischen 1875 bis 1878 bei 200 Ausziehungen des grauen Stars keine einzige Hornhautvereiterung.- Pharmakologisch war Just recht aktiv: Er redigierte die „Heilformeln für Aerzte und Wundaerzte“ von Prof. Walther, Leipzig 1868. Zudem führte er Arzneimittel-Testungen zu Augentropfen und Cocain-Lösungen bis 1885 durch. Von ihm erschienen 6 Kasuistiken in den Klin. Mbl. Augenheilkd., dazu kamen jährlich umfangreiche Berichte mit Protokollen aller Operationen aus seiner Klinik. Hirschberg und Just kannten sich gut. Dr. Otto Just starb am 5.1.1890 an einer Influenza.

Anmerkung: Der Autor war von 1967 bis 1978 in der Zittauer Augenklinik tätig, sie funktionierte bis 1991.