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Annual Meeting of the Society of the Ophthalmologists of Saxony 2013

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

15.11. - 16.11.2013, Riesa

Akanthamöbenkeratitis – eine nicht mehr zu 100% Kontaktlinsen assoziierte Erkrankung

Meeting Abstract

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  • N. Diedenhofen - Chemnitz
  • K. Engelmann - Chemnitz

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2013 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Riesa, 15.-16.11.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13sag05

doi: 10.3205/13sag05, urn:nbn:de:0183-13sag050

Published: November 15, 2013

© 2013 Diedenhofen et al.
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Hintergrund: Die durch Akanthamöben hervorgerufene Keratitis ist eine seltene, aber sehbedrohende Erkrankung, die unerkannt zu Erblindung bis hin zum Verlust des Auges führen kann. Bisher ist die Erkrankung stark assoziiert zum Tragen von Kontaktlinsen. Wir fanden bei einer Reihe von Patienten (ohne Kontaktlinsenanamnese)mit einer Keratitis oder einem Hornhautulcus, den Nachweis von Akanthamöben entweder als primären Erreger oder im Rahmen einer Superinfektion.

Methoden: Der Nachweis der Akanthamöben erfolgte mittels mikrobiologischen und kulturellen Untersuchungen im Medizinischen Labor Waldenburg. Alle untersuchten Patienten wiesen ein nekrotisches oder bakterielles Hornhautulcus auf. Es erfolgte vor Beginn einer Therapie eine Abrasio aus dem Ulcusbereich bzw. von dem Epithel der Hornhaut.

Resultate: Bei keinem der von uns untersuchten Patienten (insgesamt 9, darunter 3 Männer und 6 Frauen) mit einem Lebensalter größer 50 Jahren war das Tragen von Kontaktlinsen die Ursache für die Erkrankung. Die Patienten wiesen Risiken durch ihren Beruf (Bsp.: Bäuerin) auf oder hatten schwere Limbusstammzelldefekte, mit konsekutive Keratitis oder Sicca-Symptomen.

Schlussfolgerung: Bei Hornhautulcera im höheren Lebensalter erscheint es sinnvoll auch nach parasitären Erregern zu schauen. In allen Fällen war die Lokaltherapie mit Polyhexanid 0,02% (Lavanid®) , Propamidinisoethionat 0,1% (Brolene®) und einem Antibiotika (Bsp. Kanamycin oder Polyspectran®) erfolgreich, wenn auch zum Teil mit schweren und langwierigen Verläufen.